Offizielle Präsentation des "Kulturatlas 2011 – Kreative aus der Kreisstadt und dem Gerauer Land". Im Historischen Rathaus der Kreisstadt Groß-Gerau wurde im Rahmen einer Matinee-Veranstaltung das neue Nachschlagewerk der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf unserem Foto sind (v.r.) zu sehen: Dr. Roxana Sauer, Bürgermeister Stefan Sauer, W. Christian Schmitt, Linda Schmitt-Herold, Günter Schork und Kirsten Dörr.
Jürgen Volkmann ist Leiter des Stadtmuseums in der Kreisstadt; juergen.volkmann@gross-gerau.de
Das kulturelle Leben in Groß-Gerau und seinem Umland ist vielgestaltig und bunt und weiß sich in Szene zu setzen. Nach der ersten Auflage des "Kulturatlas" im Jahre 2007 liegt nun zum zweiten Mal ein Querschnitt zur Kultur in Groß-Gerau und dem Gerauer Land vor. Unter dem Titel "Kulturatlas 2011. Kreativität in der Kreisstadt und im Gerauer Land" haben die im Auftrag des Magistrats der Kreisstadt tätigen Herausgeber W. Christian Schmitt, Beate Koslowski, Kristina Hofmann und der inzwischen leider verstorbene Dittmar Werner einen Ansatz gewählt, der nicht allein eine exemplarische Auswahl an Kulturschaffenden vorstellt, sondern die Kulturszene in ihrer vielschichtigen Struktur sichtbar macht, also auch die öffentlichen Träger, die Kulturförderer, die professionellen, ehrenamtlichen und ganz individuell motivierten Akteure vorstellt.
Die Herausgeber präsentieren dem Leser zunächst ihre persönlichen Zugänge und Auffassungen über Kultur und ihr Anliegen, das sie mit dem Kulturatlas verbinden. Dass es ihnen sowohl um die Kulturschaffenden als Individuen, als auch die Region als dabei relevantem Kulturraum geht, drückt Beate Koslowski so aus: "Die im ‚Kulturatlas' vorgestellten Personen haben ihre Bodenstation im Gerauer Land".
Es folgt ein Abschnitt, der mit "Essays" überschrieben ist und der Bedeutung verschiedener Einrichtungen für das kulturelle Leben nachgeht. Die Heimatvereine, Heimatmuseen, Büchereien, Chöre, die "Junge Musikszene" und die nicht minder wichtigen Karnevalsvereine, die den kulturellen ‚Jahreslauf' regelmäßig bedienen, werden hier thematisiert. An dieser Stelle kommen auch die der Region in besonderer Weise verbundenen Kulturförderer zu Wort: die Sparkassen-Stiftung Groß-Gerau und die Groß-Gerauer Volksbank. "Der Kreissparkasse Groß-Gerau ist es wichtig, die Lebensqualität dort zu sichern, wo die Menschen leben und arbeiten…", weiß Anette Neumann das Credo der Stiftung zu definieren und Stefan Gerhardt von der Volksbank bemerkt: "Unsere Bank ist Teil der Gesellschaft im Gerauer Land…".
Die anschließenden Porträts stellen beispielhaft Künstler und Kulturschaffende ganz unterschiedlicher Genres vor. Neben den bildenden Künstlern sind dies Liedermacher, Drehbuchautoren, Lyriker, Fotografen, Karikaturisten und Pop-Musiker – eine Vielfalt, die erstaunt und es lohnt, sichtbar gemacht zu werden.
Sichtbar werden auch diejenigen, die in den Kulturämtern der Städte und Gemeinden die Voraussetzungen schaffen, dass kulturelle Angebote möglich werden und eine öffentliche Plattform finden. So kommen Bernd Landau (Groß-Gerau), Claudia Weller (Büttelborn), Ingo Waltz (Nauheim), Jürgen Arnold (Trebur), Inge Schmidt (Riedstadt) und Heinz-Peter Becker (Mörfelden-Walldorf) mit ihren auf ihre Gemeinde gemünzten kulturellen Ansätzen und Angeboten zu Wort.
Der "Kulturatlas 2011" hat in seiner jetzigen Form weiter an Kontur gewonnen und macht ausschnittartig sichtbar, wie reich und vielfältig sich die kulturelle Landschaft in Groß-Gerau und der Region darstellt. Er darf sich damit durchaus als Treibriemen für die Fortentwicklung des kulturellen Lebens Groß-Geraus und des Gerauer Landes verstehen.
Quelle: WIR. Das Magazin im Gerauer Land, Ausgabe Nr. 180, vom 11.12.2010 bis 21.01.2011.