Das Kreisstadt-Magazin
Das Mitmach-Magazin
Das Image-Magazin
Gesicht zeigen
Mit Haltbarkeits-Garantie
Lernziel Objektivität
Jubiläum naht
Aufbruch-Stimmung
Kreisstadt-Bewußtsein
Was Groß-Gerau bewegt
Ihr Anzeigen-Magazin
Allmonatlicher Liebesbeweis
Unser Redaktionsalltag
Das machen wir doch mit links!
Die Stunde der Anzeigenmagazine
Leser-Blatt-Bindung
Optimismus ist gefragt!
Alles bleibt – nur anders
Groß-Gerau braucht mehr Mut
Groß-Gerau im Aufbruch
Das Anzeigenblatt für unsere Kreisstadt
Wir als Meinungsmacher?
Groß-Gerau ist unverwechselbar, Wir. Das Kreisstadtmagazin auch
In der Krise hat der Leser das Wort
Kreisstadtmagazin als Pflichtlektüre?
Vom Nutzwert einer Zeitung
Es rauscht im Blätterwald
In eigener Sache
In eigener Sache, Teil 2
Groß-Gerau liegt uns am Herzen
Wie geht’s weiter, Herr Kinkel?
Ein Fall für den Staatsanwalt?
Einladung zur Mitarbeit und zum Mitfeiern
Medienmacht und Leserwille
Aufgabe und Zukunft der Anzeigen-Magazine
Autoren-Kompetenz
Blick in unsere Medienwerkstatt
Sprache, Macht und Medien
Herausgeber zum Anfassen
Was wir Ihnen zu bieten haben
Die lieben Kollegen
Von der Pflicht, Fragen zu stellen
Das Wichtigste sind unsere Leser
Wer, was und wo unsere Leser sind
Es geht um unser aller Groß-Gerau (Gewerbevereins-Verlautbarung)
Vom Anzeigenblatt zum Gratis-Magazin
Meinungsvielfalt ist unser oberstes Gebot
Das allmonatliche Autoren-Magazin
Groß-Geraus wahre Image-Macher
Das Kreisstadtmagazin und die Nachbarn
Das Prinzip Leser-Blatt-Bindung
10 Jahre Magazin für die Kreisstadt
Ein Marketing-Konzept für die Kreisstadt?
Originalität ist unsere täglich Brot
Unsere Entscheidungshilfen für die Wahl
Ab April sind wir auch in Büttelborn präsent
Verstärkter Service für unsere Leser im Gerauer Land
Wer, wo, was und warum?
Diesseits und jenseits der Fußball-WM
Zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit
Journalisten sollten lernfähig sein
Jahrgangstreffen oder wie ein Editorial entsteht
Mehr Information, mehr Meinungen, mehr Überblick
Unser Magazin zwischen Lob und Nerverei
Haben Journalisten Angst vor der Wirklichkeit?
Groß-Gerau kann ein Zeichen setzen
Die Zukunft lokaler Medien hier bei uns
Über die Zukunft wird erst später geredet
Was können wir noch für Sie tun?
Das Wir-Magazin ist die Ergänzung zur Tageszeitung
2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | 2009 | 2008 | 2007 | 2001-2006
August 2001:
Mit dieser Ausgabe bekommt Groß-Gerau sein eigenes Kreisstadtmagazin. Endlich, wie manche meinen. Weil die Zeit dafür reif sei, wie andere ergänzen. Fakt ist: Wir kommen als kostenloses Anzeigenblatt mit redaktionellem Angebot und Anspruch direkt zu Ihnen. Und das jeden Monat neu. Dabei muß Ihnen nicht alles neu vorkommen. Denn das Magazinprojekt ist das Ergebnis einer Kooperation. Dies zwischen dem Herausgeber der bisherigen „Groß-Gerau Extra“-Ausgabe, Michael Schleidt, und W. Christian Schmitt, dem Herausgeber von „Wir. Das Regionalmagazin“, das im Odenwald erscheint. Schleidt ist für Verlag, Herstellung und Vertrieb sowie das Gesicht, sprich: Layout der neuen Zeitschrift zuständig, Schmitt für die Bereiche Konzeption und Redaktion.
Daß wir im Magazintitel „Wir“ führen, ist Programm und Aufforderung zur Mitarbeit zugleich. Sicher, wir haben das Wir-Gefühl, das damit angesprochen ist, nicht erfunden. Aber wir wollen es, wie unser Titel signalisiert, verstärkt propagieren. Interessant und in diesem Zusammenhang erwähnenswert: Auch Stefan Aust, heute Spiegel-Chefredakteur, trat in den 60ern erstmals im Norden Deutschlands mit „Wir aus Stade“ journalistisch hervor. Weitere „Wir“-Publikationen sind uns aus Baden-Baden und Waldkirch bekannt. Und schließlich: Vom Odenwald aus. geht seit zweieinhalb Jahren „Wir. Das Regionalmagazin“ (Auflage 13.000 Exemplare) allmonatlich auf die Reise zum Leser.
Genau dies wollen wir auch hier bei uns erreichen. „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ wird Groß-Gerau auf mehr und von mehr als einer Seite zeigen. Wir wollen eine Stadt mit all ihren Stärken zum Diskussionsgegenstand machen. Nicht, indem wir das Geschehen hier allein durch unsere journalistische Brille sehen. Sondern indem wir all jene, die sich in Kultur, Politik, in Vereinen und im Gewerbebereich mit Engagement und Kreativität hervortun, zu Wort kommen lassen. Ihnen wollen wir eine Medienbühne bieten. Wir wollen Transparenz herstellen, die Lebendigkeit, die Ressourcen dieser Stadt dokumentieren, Denkanstöße und Diskussionsstoff liefern.
September 2001:
Ja, die Groß-Gerauer sind große Klasse! Und genau so haben wir uns das auch vorgestellt. Wir bieten mit „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ein publizistisches Forum an – und die Kreisstädter nutzen es. Sie verstehen diese Zeitschrift ganz in unserem Sinne als das, was sie sein will: ein Mitmach-Magazin. Wir lassen unsere Leser aus erster Hand (mit Originalbeiträgen) teilhaben an Erfolgen, Problemlösungen, Ideen, Plänen, vielleicht sogar Visionen.
Schon mit der vorliegenden Ausgabe und an den daran beteiligten „Mitmachern“ wird deutlich, welche Kommunikations-Möglichkeiten wir eröffnen wollen und was alles auf der WIR-„Medienbühne“ zu erwarten sein wird. Nach unserem Stadtchronisten Franz Flach, nach dem VdK-Vorsitzenden Werner Hofmann, der PC(spektrum)-Spezialistin Ulla Bonn-Herold und dem Naturfreunde-Chef Klaus Schulmeyer in unserem August-Heft melden sich diesmal zu Wort: Bürgermeister Helmut Kinkel (der ab Oktober zudem mit einer regelmäßigen „Stadthaus“-Kolumne in unserem Blatt vertreten sein wird), der stellvertretende Stadtverordneten-Vorsteher und „Agenda 21“-Ziehvater Philipp Buss, Kulturbüroleiter Peter Seiler, Kreislandwirt Gunther Kramm, der neue SG Dornheim-Vorsitzende Klaus Rudolph und Museumsleiter Jürgen Volkmann.
Mit zum Kreis derer, die sich demnächst zu ganz bestimmten Themen exklusiv bei uns äußern werden, gehören u. a. auch Landrat Enno Siehr, der Groß-Gerauer Gewerbevereinsvorsitzende Dieter Merz, Vorsitzender Manfred Pieper vom SV Blau-Gelb usw. usw. Und natürlich auch all jene aus den Bereichen Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben, die mit ihrer Kreativität und ihrem Engagement Entwicklung und Erscheinungsbild unserer Stadt mitprägen. Also genau Sie.
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ soll nicht nur ein allmonatlicher Spiegel Groß-Gerauer Entwicklung(en) sein. Wir wollen zudem mit einem gelegentlichen Blick zurück ins Bewusstsein rücken, dass Heimatgeschichte ein Stück eigener Identität sein kann.
Und noch etwas wollen wir nicht vergessen: Unser Leser Hermann Obenauer hat uns geschrieben: „Am 17.8. ein neues Kreisstadtmagazin. Leider ohne Sternegucker. Schade!“. Da sagen wir tröstend nur: Ab dieser Ausgabe gibt’s wieder unseren „Sternegucker“.
Oktober 2001:
Anzeigenblätter haben ein besonderes Image. Und Tageszeitungen auch. Die einen – so hat es bisweilen den Anschein - sehen eigene redaktionelle Leistungen schon als Ballast, die anderen wollen ihre Textseiten möglichst freihalten von ablenkender Werbung. „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ hat da einen etwas anderen Ansatz. Wir versuchen in dieser Branche eher Ungewöhnliches: Wir sind Anzeigenblatt und journalistisch gemachtes Magazin in einem. Bei uns stehen Werbung und Redaktion gleichberechtigt nebeneinander. Beides ist für uns und vor allen Dingen unsere Leser gleichermaßen wichtig. Anders als Tageszeitungen und Wochenblätter, die einen Teil ihrer Kosten durch Abonnements und Verkauf wieder hereinbekommen, „leben“ wir von dem, was unsere Anzeigenkunden uns an Vertrauensbonus gewähren. Und in noch einem nicht unwesentlichen Punkt unterscheiden wir uns von unseren Kollegen reihum: Unsere Anzeigenerlöse investieren wir in den Ausbau unseres redaktionellen Angebots. Denn unser Ziel ist klar definiert: wir wollen Forum werden für all jene, die sich konstruktiv mit Ideen und Engagement an der Weiterentwicklung von Groß-Gerau beteiligen.
Noch einfacher ausgedrückt: wir wollen mit unserem Magazin zur positiven Imagebildung dieser Kreisstadt beitragen. Dies freilich ist nur möglich mit der Unterstützung all jener, die als Meinungsbildner am Erscheinungsbild dieser Stadt, in der wir gerne leben, mitarbeiten. Das sind allen voran der Bürgermeister, die Gewerbevereinsvorsitzenden, die Leiter unserer Kultureinrichtungen, die Kommunalpolitiker, der Landrat, die Vorsitzenden von Vereinen und Institutionen, die eine Stadt mitprägenden Geschäftsleute und Gewerbetreibenden, die Künstler und Kreativen. Und nicht zuletzt all die engagierten Bürger, die ein besonderes Interesse an einer liebens- und lebenswerten Stadt haben, in der sich alle wohlfühlen sollen.
Mit ihnen zusammen – auch diese Ausgabe mag es belegen – versuchen wir Monat für Monat ein Image-Magazin vorzulegen. Inwieweit es den Groß-Gerauer Ist-Zustand widerspiegelt, hängt auch und in erster Linie von Ihrer Mitarbeit ab. Zu der wir Sie hiermit herzlich einladen.
November 2001:
Wir wollen nicht übermütig werden. Aber die Zahl der Leser nimmt zu, die hinter dem Anzeigenblatt „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ das journalistisch gemachte Groß-Gerauer Forum sehen. Streicheleinheiten erreichen uns per Telefon, Fax, Brief oder gar Email. Und auch der Kreis jener wächst merklich, die unsere Medienbühne nutzen wollen. Um ihr Engagement in und für die Stadt, in der wir gerne leben, zu dokumentieren. Locker, lesefreundlich und ohne jedwede missionarische Verbissenheit. Das freut uns, und das ist auch Ziel unserer Bemühungen. Wir wollen diese Kreisstadt von ihrer besten Seite zeigen. Festhalten, wer alles an welcher Stelle auch immer daran tatkräftig mitarbeitet. Dazu gehört bei unserem Magazin die Transparenz. Wir verstecken uns und unsere Mitarbeiter nicht hinter Kürzeln, sondern zeigen Gesicht. Wir sagen, wer aus welcherlei Motiven für welche Sache einsteht und im Bedarfsfalle auch geradesteht. Alle unsere Artikel – bis auf die vom Herausgeber verfassten Seiten „Worüber die Leute reden“ – sind personalisiert. Wir nennen den verantwortlichen Autor (mit Telefon-Nr. für direkte Nachfragen) und zeigen ihn überdies mit Foto.
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ versteht sich als ein offenes Informations- und Meinungsforum, dies in den Bereichen Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben. Wir wollen mit unserem Blatt Hintergründe aufzeigen, Vernetzungen sichtbar machen, Verständnis für die Argumente anderer fördern, zur sachbezogenen Diskussion anregen. Für reine „Pressemeldungen“, fächerartig in der gesamten Region gestreut, aus der vermeintlichen Tagesaktualität heraus geboren, sind wir nicht unbedingt der richtige Multiplikator. Für uns hat bei allen veröffentlichten Beiträgen nicht die Frage Vorrang: Was hat der Absender einer Nachricht, sondern was haben unsere Leser davon?
Dezember 2001:
Natürlich sind wir keine Tageszeitung. Auch kein Ersatz für die morgendliche Frühstückslektüre. Dafür müssen wir aber auch nicht das Schicksal dieser Gazetten teilen, die am jeweils nächsten Morgen mit all ihren vermeintlich wichtigen Beiträgen und vor allem auch den dort platzierten Anzeigen nur noch gut seien – wie der Volksmund sagt – „zum Einwickeln von Heringen“ (oder anderem). Wir sind auch nicht im Abonnement erhältlich oder am Kiosk und werden nicht nur von jenen gelesen oder zumindest zur Kenntnis genommen, die dafür Geld bezahlt haben. Also in aller Regel nur von einem (Bruch-)Teil der Einwohner einer Stadt.
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ist in vielerlei Hinsicht ein wenig anders. Zunächst einmal erscheinen wir monatlich. Unsere Konzeption zielt dahin, dass wir – losgelöst von der Tagesaktualität – unseren Lesern Exklusivbeiträge anbieten, die eine Haltbarkeit zumindest bis zum Erscheinen unseres nächsten Heftes haben. Und zum Heringe-einwickeln eignet sich unser Blatt schon aus Format-Gründen nicht. Zudem kommen wir kostenlos flächendeckend in alle Haushalte der Kreisstadt samt ihrer Ortsteile. Wir sind zwar kein amtliches Verlautbarungsorgan (auch wenn bei uns Bürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher, Magistratsmitglieder, Fraktionsvorsitzende usw. schreiben, wie auch in dieser Ausgabe wieder nachlesbar). Aber was bei uns steht, ist quasi den Kreisstadtbewohnern mitgeteilt. Das freut in besonderem Maße natürlich auch unsere Anzeigenkunden, die sicher sein können, dass all das, was sie zu offerieren haben, genau dort ankommt, wo sie es wünschen: beim Leser und potenziellen Kunden. Und jede in „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ veröffentlichte Anzeige hat überdies eine Haltbarkeitsgarantie von einem Monat.
Kommen Sie gut über die Festtage und glücklich ins Neue Jahr. Wir sind ab 26. Januar wieder für Sie da.
Januar 2002:
Sie haben es sicher selbst schon einmal erlebt. Beim Stöbern und Ausmisten auf dem Dachboden oder bei der Suche etwa nach dem Stammbuch oder dem Album mit den Hochzeitsfotos fallen ihnen ganz plötzlich selbst verfasste und längst verschollen geglaubte Tagebücher oder gar nie abgeschickte Liebesbriefe, vielleicht auch frühe Aufsätze für die Schülerzeitung o.a. in die Hand. Sie lesen amüsiert darin. Längst vergangene Zeiten sind wieder zum Greifen nah. So war das damals also, denken Sie. Oder genauer: so habe ich das zu jener Zeit gesehen, empfunden und aufgeschrieben. Aber heute? Heute würde ich mich dazu ganz anders äußern. Da sind Sie sicher.
Das ist nicht nur gut so und schlichtweg normal, damit sind Sie und wir auch schon ganz nahe dran an einem zentralen journalistischen Problem: der Objektivität. Was ist wahr? Was ist wichtig? Was ist in welcher Form berichtenswert? Wahr sein hat ja vornehmlich etwas mit Wahrnehmung zu tun. Und was ich wahrnehme, hängt wiederum eng mit meinem „Horizont“, mit meinen Erfahrungen und auch mit meinem Alter zu tun. Ein junger Journalist wird über einunddenselben Sachverhalt anders akzentuiert berichten als ein altgedienter. Eine Frau anders als ein Mann. Ein Politiker anders als ein Sportler. Auch das ist gut so. Denn es ist ein Beleg für die Lebendigkeit einer Gesellschaft, aber auch eines Magazins. Und damit sind wir genau bei der Beantwortung einer Frage, die Sie spätestens hier zu Recht stellen werden: Warum erzählt er uns dies alles? Weil es unmittelbar mit dem journalistischen Prinzip von „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ zu tun hat. Bei uns wird – sieht man von diesem Editorial und der Rubrik „Worüber die Leute reden“ einmal ab – nichts „durch die Brille“ des Redakteurs gesehen. Sprich: so geschrieben, wie dieser es aufgrund seiner „Erfahrungen“ sehen würde. Bei uns ist die Vielfalt der Meinungen von Jung und Alt, von Frau und Mann, auch von Entscheidungsträgern, die das gesamte demokratische Spektrum politischer Meinungen widerspiegeln, Prinzip. Denn wir machen kein Magazin für uns, sondern für Sie, unsere Leserinnen und Leser.
Februar 2002:
Bekanntlich soll man die Feste feiern, wie sie fallen. Das wollen wir denn auch so handhaben mit unserer Ausgabe Nr. 75, die im nächsten Monat Gesprächsstoff liefern, über all das informieren soll, was in unserer Kreisstadt über die Tagesaktualität hinaus wichtig ist. Schon 75 Ausgaben? Das kann doch eigentlich gar nicht sein. Ist aber doch so, wie Michael Schleidt, der für die Bereiche Verlag, Anzeigen, Layout, Produktion und Vertrieb zuständige Herausgeber von „Wir. Das Kreisstadtmagazin“, glaubhaft versichert. Zwar gibt es das in dieser Form Ihnen, liebe Leser, präsentierte Magazin in Konzeption, Form und Aufmachung erst seit August 2001. Aber es gab auch ein Leben davor – nämlich allmonatlich „Groß-Gerau extra“, die Basis aller Bemühungen, wie wir hier in der Redaktion in nostalgischen Momenten nicht vergessen in Erinnerung zu rufen.
Wir feiern also ein Jubiläum. Mit unseren Lesern und mit unseren Anzeigenkunden. Eine ganze Reihe von ihnen haben wir in diesen Tagen angeschrieben mit der Bitte, auf eine ganz einfach klingende Frage uns zu antworten (die wir – mit Foto – dann in der Jubiläumsausgabe veröffentlichen wollen): Warum lesen Sie „Wir. Das Kreisstadtmagazin“? Bzw. Warum inserieren Sie in „Wir. Das Kreisstadtmagazin“? Wir sind gespannt, welche Anregungen für unsere künftige Arbeit uns auf diesem Wege erreichen werden.
Denn bei allem, was wir Monat für Monat mit dieser Zeitschrift an Information und Unterhaltsamem anbieten wollen, geht es uns einzig um Groß-Gerau, die Stadt in der wir leben. Deren Meinungsbildnern, Entscheidungsträgern, kreativen Vor- und Querdenkern bieten wir ein Publikationsforum. Wir sind offen für all jene aus Kommunalpolitik, Vereinen, Verbänden, Institutionen, aus Kultur, Gewerbe, Handel und Wirtschaft, die sich für unsere Kreisstadt stark machen. Wir wollen – auch weiterhin – die Vielfalt an Ideen, Meinungen, Problemlösungen sichtbar machen. Und wenn Sie alle mit dabei bleiben, gerne auch die nächsten 75 Ausgaben.
März 2002:
Wir machen keine Kommunalpolitik. Dafür sind die von uns gewählten Volksvertreter zuständig. Aber zu unseren journalistischen Aufgaben gehört auch, Politik transparent zu machen, Entwicklungen aufzuzeigen, auf Stimmungen, Trends hinzuweisen. Hin und wieder über Dinge zu berichten, die jenseits der Stadtgrenzen sich ereignen, aber doch irgendwie auch das beeinflussen, was die Groß-Gerauer bewegt oder demnächst bewegen dürfte. „Wir. Das Kreisstadtmagazin“, Ihre monatliche Lektüre, versucht Informationslücken zu schließen. Auch das vorliegende Heft, unsere Jubiläumsausgabe Nr. 75, mag ein Beleg dafür sein. Wir haben in einem Rundgespräch mit vier Landräten gefragt, was es denn mit der vielfach zitierten „Region Starkenburg“ auf sich hat. Was für uns und unsere Kommunalpolitiker in Groß-Gerau dabei wichtig sein könnte und was beispielsweise im Kreis Bergstraße oder gar im Odenwald unter dem „Starkenburg“-Dach passiert, gedacht, gehandelt und vollzogen wird. Ab Seite xx ist nachzulesen, was „auf höchster Ebene“ für wesentlich befunden wird. Viel Spaß bei der Lektüre. Natürlich auch bei all unseren anderen Beiträgen, die wir – siehe unsere Neuerung „Inhaltsverzeichnis“ auf dieser Seite unten – Ihnen anbieten können.
Wer in diesen Tagen durch die Kreisstadt geht und sich nicht von den „Erdarbeitern“ (die für die Kanalsanierung zuständig sind) in der Mainzer Straße schrecken lässt, wer mit Leuten unterschiedlichen Alters spricht, der spürt etwas von dem, was man anderenorts Aufbruch-Stimmung nennt. Vieles scheint in Groß-Gerau derzeit in Bewegung. Nicht nur (aber vor allem auch) in der Stadtverwaltung. Auch in den Köpfen der Menschen. Hoffnungen auf Veränderungen sind geweckt und setzen offenbar ungeahnte Energien frei. Für „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ eine nicht ungünstige Ausgangssituation, die wir im Sinne von Groß-Gerau nutzen wollen.
April 2002:
Kleider machen Leute. Natürlich nur, wenn man sie nicht im Schrank hängen lässt. Ab und zu muss man sie und sich damit zeigen. Auch unsere Kreisstadt hat allen Grund, viel öfter als bislang geübt, sich von ihrer besten Seite zu präsentieren bzw. zeigen zu lassen.
Oder warum sollen wir tagein, tagaus grau in grau herumlaufen und uns einreden, dass unser aller Thema Nr. 1 einzig die Verhinderung des Flughafenausbaus (worüber wir natürlich auch in angemessener Weise berichten) sei?
Groß-Gerau ist eine Stadt zum Vorzeigen. Voller Leben, Vielfalt, Aktivitäten. Mit einer Vielzahl kreativer Köpfe. Im Vereins-, aber vor allem auch im kulturellen Bereich. Solcherlei wahrzunehmen und zu vermitteln, ist Monat für Monat unser Anliegen. Wir wollen ein klein wenig mit dazu beitragen, dass unsere Kreisstadt sich ihrer Stärken bewusst(er) wird.
Gewiss, Groß-Gerau ist nicht Darmstadt mit seinem Jugendstil-Image und auch nicht Frankfurt, Heidelberg, Mainz oder Wiesbaden. Aber dieser Ort hat seinen Bewohnern und all jenen, die hierher kommen, etwas zu bieten. Beispielsweise ein bunt gefächertes Sortiment an Fachgeschäften aller Art. Aber auch ein breites Spektrum an Kulturangeboten. Das reicht u.a. von Lesungen, Theatergastspielen, Konzerten, bis hin zu Kunstausstellungen, Kreativmärkten, Museen, Kabarettdarbietungen, Volksfesten usw. Eine liebenswerte Stadt also, in der es sich nicht nur zu leben, sondern über die zu berichten auch immer wieder lohnt. Mit positivem, Mut machenden Ansatz natürlich. Denn Sie wissen ja: hier bei uns, in „Wir. Das Kreisstadtmagazin“, sind Sichtweise und Berichterstattung immer so, dass das Glas prinzipiell halb voll erscheint.
Mai 2002:
„Was bewegt die Menschen in Deutschland? Der forsa-Meinungsreport zeigt, welche Themen wirklich wichtig sind". So kündigt der Frankfurter Eichborn-Verlag ein Buch an, das „Stimmungen, Analysen, Prognosen“ liefern soll. Es geht darin auf 351 Seiten um Themen wie „Der Kampf gegen den Terror“, „Das schwierige Verhältnis der Deutschen zu ihrer neuen Währung“ oder „Ist und war die schnelle Wiedervereinigung richtig?“, um BSE, Rot-Grün, das Internet, Sexualität, Rentenreform und Horoskope, um Befragungen und deren Ergebnisse in vielfältigster Art. Ob man all dies Protokollierte – im Nachhinein – wissen muss, mag jedem Einzelnen überlassen bleiben. Für uns vom Kreisstadtmagazin ist von Bedeutung, was die Groß-Gerauer bewegt, welche Vorstellungen sie von der Stadt haben, in der sie leben. Ihnen wollen wir mit unserer Berichterstattung – fernab der Tageszeitungshektik – Gelegenheit geben, von ihrer Arbeit in Vereinen, Verbänden und Institutionen zu berichten. Wir wollen Hintergründe sichtbar, Vernetzungen transparent machen, zum Dialog einladen.
An Stelle von Prognosen (manche benutzen dafür auch den Begriff Mutmaßungen) setzen wir lieber auf Fakten und Erfahrungen (unsere Autoren). Wir lassen all jene, die sich Gedanken machen um die Zukunft dieser Stadt (im Kulturellen, Kommunalpolitischen wie Wirtschaftlichen), im O-Ton zu Wort kommen. Wir setzen auf die kreative Meinungsvielfalt in Groß-Gerau. Wir wollen dazu beitragen, dass unsere Leser, die von Politikern allzu oft als „mündige Bürger“ bezeichnet werden, sich ihre Meinung selbst bilden können. Wir bieten unser Kreisstadtmagazin als Publikationsbühne an. Unser Ziel ist dabei einfach umschrieben: Wir wollen Sprachrohr sein für Groß-Gerau, unsere Kreisstadt, für all jene, die sich und ihre Arbeit als Teil einer Gemeinschaft sehen. Wir wollen das thematisieren, was die Menschen hier in Groß-Gerau (über die Tagesaktualität hinaus) bewegt. Auch mit dieser Ausgabe.
Juni 2002:
Das Echo auf unsere bisher bescheidenen Bemühungen, Monat für Monat Groß-Gerau ein wenig mehr von seiner besten Seite zu zeigen, erfreut uns. Es ist vielfältiger Art und zeigt, dass der von uns beschrittene journalistische Weg offenbar breitere Zustimmung findet. Dabei steht dieses Magazin erst am Anfang eines Entwicklungsprozesses. Denn wir wollen unseren Lesern – und das sind bei einer verbreiteten Auflage von 11.500 Exemplaren alle Haushaltungen in Groß-Gerau samt seiner Ortsteile Dornberg, Dornheim, Berkach und Wallerstädten – bewusst machen, was diese liebenswerte Kreisstadt alles zu bieten hat. Beispielsweise im kulturellen, gesellschaftlichen, gewerblichen oder auch kulinarischen Bereich.
Wir sind dabei, unser redaktionelles Angebot weiter auszubauen. Unsere Themenpalette ist so bunt und vielfältig wie Groß-Gerau. Ob Junioren oder Senioren, ob Partei- oder Vereinsvorsitzende, ob Vor- oder Querdenker, ob Visionäre oder solche, die sich für den Erhalt Groß-Gerauer Identität starken machen, ob Kreative oder Kommunalpolitiker – diese und viele andere mehr finden in „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ihr Publikationsforum. Rund 60, die das Bild unserer Kreisstadt mitprägen, haben bislang bei uns O-Ton-Beiträge veröffentlicht. Jeder davon zeigt ein Stück und alle zusammen noch ein wenig mehr von dem, was Groß-Gerau ausmacht, eine Stadt, in der wir gerne leben.
Anders als etwa eine Tageszeitung, die zwar nur von denen gelesen wird, die sie kaufen oder abonniert haben, und die mit ihrem Inhalt morgen schon wieder Schnee von gestern ist, erreichen wir mit unserem Kreisstadtmagazin alle in unserem Verbreitungsgebiet. Dies mit unseren redaktionellen Beiträgen, aber auch mit den bei uns geschalteten Anzeigen. Worauf ich an dieser Stelle – so der Wunsch unseres Verlegers und für die Administration zuständigen Herausgebers Michael Schleidt – ausdrücklich noch einmal hinweisen soll. Mehr noch: Weil wir ein Anzeigenmagazin sind (flächendeckend und ohne Streuverluste in Groß-Gerau), können wir so viel für unsere Kreisstadt tun, wie dies unsere Anzeigenkunden ermöglichen. Monat für Monat ein wenig mehr.
Juli 2002:
Wir sind kein Gesellschaftsmagazin. Kein Fachblatt für den alltäglichen Horror. Und auch kein von der ersten bis zur letzten Seite sich quälender Terminkalender. Wir sind das Kreisstadtmagazin. Wir versorgen unsere Leser Monat für Monat mit Lesestoff aus und über Groß-Gerau. Wir spiegeln Aktuelles wie Geschichtliches aus den Bereichen Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben. Unser Berichterstattungsgegenstand ist eine Stadt voller Leben und Kreativität. Ein Ort, der es verdient hat, dass man ihn auch journalistisch liebevoll behandelt. Nicht routinemäßig nach dem 08/15-Muster. Und auch nicht immer auf der Lauer liegend, ob man diesen oder jenen vermeintlichen Missstand zum „Tagesthema“ erklären könnte. Nein, wir verfahren da schon eher nach dem optimistisch ausgerichteten Prinzip Hoffnung.
Mit unserem Kreisstadtmagazin geben wir Groß-Gerau eine Stimme. Bei uns erscheinen Fakten und Meinungen ungefiltert und nicht durch die „Brille“ eines jeweiligen Redakteurs gesehen.
Gewiss, unsere Beziehung zu Groß-Gerau muss nicht gleich zum erotischen Verhältnis werden. Aber wir mögen diese Stadt, über die wir berichten, in der wir leben und arbeiten und in der wir uns zuhause fühlen. Und genau dieses Gefühl wollen wir auch unseren Lesern vermitteln. Wir versuchen Transparenz herzustellen, damit möglichst viele in dieser Stadt bei möglichst vielen Themen mitreden können. Denn der gemeinsame Weg ist unser Ziel.
Wir versuchen bei all unseren journalistischen Bemühungen aber nicht zu verdrängen, dass wir ein „Anzeigenblatt“ sind. Umso mehr freuen wir uns, wenn wir Monat für Monat ein Stück mehr erleben, dass unsere „Liebe“ nicht unerwidert bleibt.
August 2002:
Journalisten legen Wert auf Meinung, allzu oft auf die eigene. Sie kommen ins Büro, wenn andere bereits das zweite Frühstück hinter sich haben. Sie sitzen an Schreibtischen, die vollbepackt sind mit Bergen von Manuskripten – die vielleicht nie gedruckt werden. Sie rauchen unentwegt und trinken literweise Kaffee. Sie telefonieren rund um die Uhr mit Hinz und Kunz. Sie warten den lieben langen Tag, bis die Redaktionspost mit all den vielen Pressemitteilungen und Einladungen zu Pressekonferenzen und Empfängen eintrifft. Sie blicken sehnsüchtig aufs Faxgerät oder in ihren Emailkasten. Dies in der Hoffnung, dass dort die Storys für die nächste Ausgabe angeliefert werden. Oder sie hetzen, mit Block, Stift und Fotoapparat ausgerüstet, von einem Termin zum nächsten. Und haben kaum Zeit für ein ausführlicheres Gespräch, für einen Informations- oder Gedankenaustausch.
Mag sein, dass es so oder so ähnlich in den Redaktionsstuben unserer Kollegen aussieht oder Sie, liebe Leser, meinen, dass es so oder ähnlich zugeht. Bei „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ jedoch ist alles ein wenig anders. Wir warten nicht darauf, dass etwas „passiert“ - um darüber berichten zu können. Wir wollen fernab der Tagesaktualität Groß-Gerau von seiner besten Seite zeigen. Dabei ist nicht unsere Sichtweise maßgeblich, sondern die der Menschen, die sich für unsere Kreisstadt einsetzen. In den Bereichen Kultur, Kommunalpolitik, Vereine und im Geschäftsleben. Deshalb gehört es zur Philosophie dieses Magazins (ausgenommen die Seiten „Worüber die Leute reden“ und dieses Editorial, das Sie gerade lesen), dass wir grundsätzlich nicht über Personen oder Institutionen schreiben, sondern diese bei uns selbst zu Wort kommen lassen. Denn erst in der Vielfalt der (bei uns) publizierten Ansichten, Erfahrungen und Meinungen spiegelt sich das Leben einer Stadt entsprechend wider. Unser aller Kreisstadtmagazin ist deshalb ein Forum, das jene nutzen können, die etwas zu sagen haben. Auch Sie sind hiermit herzlich zur Mitarbeit in Ihrem Kreisstadtmagazin eingeladen.
Großspurig anmutende Überschriften wie die obige sind normalerweise nicht unser Ding. Aber diesmal, lieber Leser, bitten wir Sie ganz besonders um Ihr Verständnis. Denn diese Ausgabe mussten wir tatsächlich mit links machen. Mitten in der Vorbereitung zu der Ihnen vorliegenden Ausgabe passierte das Malheur. Der medizinische Befund: distale Radiustrümmerfraktur. Konkret: für zirka fünf Wochen hat der Chef unserer Ein-Mann-Redaktion ohne seine rechte Hand auszukommen. Dennoch bemühen wir uns, Ihnen ein wie immer hoffentlich informatives und unterhaltsames Magazin anzubieten, in dem redaktionelle Beiträge ebenso wie Anzeigen Ihre Neugier wecken sollen.
Uns und unseren Lesern kommt dabei zugute, dass „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ mittlerweile von einem Stab kompetenter wie verlässlicher Mitarbeiter gestaltet wird. Auch in einer eher etwas „problematischen“ Situation wie dieser, beginnt sich unsere Magazinphilosophie zu bewähren: Gemeinsam sind wir (nicht nur) stark, sondern zudem das Sprachrohr unserer Kreisstadt. Wir sind – auch ohne obligate Leserbriefecke - auf der Seite unserer Leser, setzen uns ohne Wenn und Aber ein für das positive Image jener Stadt, in der wir leben und arbeiten.
Und gerne wiederholen wir an dieser Stelle (und das mit links) noch einmal, worum es uns aus journalistischer Sicht mit diesem Magazin geht: Wie wollen informativ, objektiv, hintergründig, exklusiv, lebensnah, heimatverbunden und leserorientiert sein. Das sind wir Ihnen allen und damit auch unseren Anzeigenkunden schuldig.
Oktober 2002:
Die Zeiten werden rauer. Nicht nur eher allgemein in Politik und Wirtschaft, sondern ganz speziell auch in unserem, dem Mediengewerbe. Ob Süddeutsche Zeitung oder Springer-Konzern, ob Tageszeitungen, Wochenblätter oder Magazine – allüberall ist zu hören und zu lesen, dass man aufgrund anhaltender Umsatzeinbrüche im Anzeigengeschäft und einem einhergehenden Auflagenrückgang nicht nur Mitarbeiter zu entlassen gedenke, sondern auch redaktionelle Angebote einschränken müsse. So verweist beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung u.a. darauf, dass „die unseren Lesern vertraute Serie ‚Aus den Herbstprogrammen der Verlage’ dieses Mal nur in äußerst verkürzter Fassung veröffentlicht“ werden könne und dass man „die gewohnt umfangreiche Übersicht über die Neuerscheinungen...vorderhand nicht mehr im gedruckten Teil des Blattes, sondern ausschließlich im Internet“ publizieren werde. Und bei der Frankfurter Rundschau soll gar die gesamte Wochenendbeilage eingestellt werden.
Schlechte Zeiten damit auch für Leser? Ganz und gar nicht! Zumindest nicht für jene, die ein Anzeigenmagazin wie etwa das, in dem Sie gerade lesen, kostenlos in ihrem Briefkasten haben. Denn bei uns, bei „Wir. Das Kreisstadtmagazin“, gibt es nichts „abzubauen“. Weder redaktionell, noch inhaltlich. Unsere Ein-Mann-Redaktion (verstärkt durch all unsere kompetenten Mitarbeiter aus den Bereichen Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben) arbeitet effizient und krisenerprobt.
Wir versuchen Ausgabe für Ausgabe den Beweis zu liefern, dass Anzeigenmagazine das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt werden. Das hängt natürlich auch mit unserer besonderen Philosophie zusammen, in deren Mittelpunkt unsere Leser stehen. Sie nehmen wir ernst. Ihnen servieren wir Lesekost exklusiv. Keine Beiträge, die andernorts schon vier, fünfmal gedruckt erschienen sind. Unser Kreisstadtmagazin, klar strukturiert, mit Basisinformationen aus erster Hand, ist kein Medien-Gemischtwarenladen.
Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst: Mit der sich u. U. noch weiter verschärfenden Krise der etablierten Medien wächst Anzeigenmagazinen wie dem unseren eine weitere Chance zu, auf dem Markt der Informationen, der Meinungs- wie Imagebildung einer Stadt Zeichen zu setzen. Bleiben Sie uns also gewogen – als Leser wie als Anzeigenkunde.
November 2002:
Leider können wir nicht jeden Morgen all unsere Leser per Handschlag begrüßen. Das übersteigt bei einer derzeitigen Auflage von 10.500 Exemplaren selbst unsere Möglichkeiten. Aber wir sind ansprechbar. Halten Kontakt, wo immer das möglich ist. Sind für Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Themen-Angebote dankbar. Haben ein offenes Ohr für die Anliegen jener, für die wir dieses Kreisstadtmagazin machen – die Groß-Gerauer, unsere Leser.
Sätze wie etwa der, „dafür ist der Kollege zuständig“, sind uns in der Redaktion fremd. Denn wir verstehen uns als ein Dienstleistungsunternehmen. Wir versuchen mit Ihrer Unterstützung das widerzuspiegeln, was hier bei uns über den Tag hinaus wichtig ist und bleibt. Wir jagen keinen journalistischen Sensationen hinterher. Wir beklagen nicht pausenlos all die vermeintlichen Missstände und Ungerechtigkeiten dieser Welt. Aber wir fühlen uns unmittelbar zuständig für diese Stadt, in der unser Magazin erscheint und für die wir uns seit nunmehr 83 Ausgaben einsetzen.
Monat für Monat nehmen wir uns jenseits der Tageszeitungshektik Zeit und Platz, um ein wenig mehr Transparenz herzustellen, um zu erklären: was alles passiert hier bei uns, wie und warum. Dabei gehen wir nicht nach Gutsherrenart vor, sondern nehmen all die ernst, die „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ als Forum nutzen wollen. Etwas anders als bei unseren Kollegen von der lokalen Schreibe-Zunft steht bei uns nicht unsere Sicht der Dinge (mit Anspruch auf ein Meinungsmonopol) im Vordergrund, sondern die unserer zahlreichen Mitarbeiter. Denn sie spiegeln die Vielfalt der Ansichten, Einsichten und Erfahrungen in dieser Stadt wider. Und um genau diese Lebendigkeit unserer Kreisstadt in den Bereichen Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben geht es uns. Ausgabe für Ausgabe. Auch diesmal viel Spaß bei der Lektüre.
Dezember 2002
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ kann weder Steuern noch Arbeitslosenzahlen senken. Unsere journalistischen Möglichkeiten sind begrenzt. Wir können auch nicht verhindern, dass Unternehmen Konkurs anmelden müssen und Ladengeschäfte leer stehen. Aber wir können unseren Beitrag leisten beim republikweit vorherrschenden Thema „Krisenbewältigung“. Dabei bedeutet für „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ bereits das kleinste Licht am Ende des Tunnels zunächst einmal Hoffnung. Und nicht die (mancherorts in einem solchen Falle gebetsmühlenartig zelebrierte) Befürchtung, dies könnten gar die Markierungsleuchten eines herannahenden Zuges sein.
Wir glauben auch nicht, dass es der Journalisten-Pflicht genügt, Ausgabe für Ausgabe ein Horrorbild unserer wirtschaftlich-gesellschaftlichen Verhältnisse zu zeichnen. Wenn es darum geht, Perspektiven aufzuzeigen, optimistische Stimmen zu stärken, können Sie auf uns, Ihr Kreisstadtmagazin, zählen. Deshalb haben wir zum Jahreswechsel Meinungsbildnern wie Entscheidungsträgern aus unserer Kreisstadt die Frage gestellt „Was werden Sie 2003 dem allgemein verbreiteten Pessimismus entgegensetzen? Was erhoffen Sie sich vom neuen Jahr gesellschaftspolitisch, wirtschaftlich, privat?“. Die Antworten sind nachzulesen in dieser Ausgabe.
Worauf unsere Leser einen Anspruch haben, das sind Problemlösungen. Wie macht wer was mit welchem Erfolg? Auf welchen persönlichen Erfahrungen basieren diese oder jene richtungsweisenden Entscheidungen? Bei solcherlei Vermittlung hilft uns natürlich unsere Redaktions-Philosophie: Denn in „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ kommen all jene im O-Ton zu Wort, die an unterschiedlichsten Stellen unserer Kreisstadt Optimismus praktizieren.
In diesem Sinne wünschen wir unseren Lesern und Anzeigenkunden angenehme und friedvolle Festtage sowie einen erfolgreichen Start ins Jahr 2003.
Januar 2003
Mit dieser Ausgabe legen wir Ihnen Ausgabe Nr. 85 unseres Kreisstadtmagazins vor. Im handlichen Format. Mit bewährter Magazin-Philosophie: informativ, objektiv, hintergründig, exklusiv, lebensnah, heimatverbunden und leserorientiert. Wir engagieren uns für die Kreisstadt, in der wir arbeiten.
Wir stehen für Meinungsvielfalt. Bei uns hat jeder Stadtteil die Möglichkeit, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Wir. Das Kreisstadtmagazin ist der etwas andere Anzeigenträger für Groß-Gerau mit seinen Stadtteilen Dornberg, Berkach, Dornheim und Wallerstädten.
Unser, Ihr Kreisstadtmagazin versteht sich als die kleine, aber professionelle Alternative zum Meinungsmonopol einer südhessischen Mediengruppe. Wir haben allmonatlich ein Magazin auch als Werbeträger anzubieten, das sich seit 85 Ausgaben bewährt hat. Wir sind damit – jenseits des Tageszeitungsmonopols – das Sprachrohr der Kreisstadt.
Wir kennen Land und Leute. Wir liefern mit unseren Serien, Kolumnen, Umfragen und Exklusivinterviews – im jeweils positiven Sinne – Gesprächs- und Diskussionsstoff. Wir identifizieren uns mit unserer Kreisstadt, die wir Heft für Heft von ihrer besten Seite zu zeigen versuchen. Wir geben dabei all jenen, die etwas zur Weiterentwicklung von Groß-Gerau, unserer Heimat, zu sagen haben, ein Publikationsforum. Mehr noch: unser für das Layout zuständige Herausgeber Michael Schleidt arbeitet derzeit an einem neuen, weiterentwickelten Erscheinungsbild Ihres Kreisstadtmagazins. Lassen wir uns demnächst alle überraschen.
Februar 2003
Wo drei Leute zusammenstehen, so hat es uns Volontären damals, Ende der 60er Jahre, der Lokalchef des Darmstädter Echos gepredigt, da wird allem Anschein nach über Wichtiges in einer Stadt geredet. Und (angehende) Journalisten, so fügte er hinzu, müssen genau dort sein (und nicht festgeklebt an ihren Schreibtischen, darauf wartend, dass das Telefon klingelt, Nachrichten per Post, Fax, Email oder auf anderem Wege eingehen). Denn dort vor Ort sind die Themen, die morgen für Gesprächsstoff sorgen.
Daran hat sich bis heute im Prinzip nichts geändert. Journalisten müssen das berühmte Ohr am Geschehen haben, registrieren, was die Menschen tatsächlich interessiert und bewegt. Denn Zeitung- oder Magazinmachen kann kein Selbstzweck sein. Wir sind dazu da, das vielfältige Leben in dieser Stadt widerzuspiegeln, Entwicklungen zum Positiven hin aufzuzeigen, Meinungen, Ansichten, Erfahrungen eine Plattform zu bieten, Problemlösungen anzubieten.
Kritik muss sein, wo sie angebracht erscheint. Aber als permanente publizistische Nörgel-Plattform eignet sich unser Anzeigenmagazin nicht. Zumal wir aus zahlreichen Gesprächen mit unseren Lesern den Eindruck gewonnen haben, dass bloßes „Meckern“ out, tatkräftige Unterstützung von Ideen, Vorhaben, vielleicht sogar Visionen jedoch gefragter denn je ist.
Deshalb unterstützt Wir. Das Kreisstadtmagazin generell alle Versuche, Groß-Gerau liebens- und lebenswerter zu machen, das Image zu verbessern, den Weg zu ebnen, unsere Kreisstadt im Bewusstsein der Bürger wieder als das Einkaufszentrum des Kreises zu etablieren.
Auch wenn man nicht immer alles glauben sollte, was in der Tageszeitung steht. Früher - es ist noch gar nicht so lange her – galt das, was die Lokalzeitung vermeldete, zunächst einmal als wichtig, richtig und quasi öffentliche Meinung. Und heute? Ist es noch zeitgemäß, Groß-Gerau einzig durch die Brille eines Redakteurs zu betrachten? Oder ist es nicht angebrachter, einer Vielzahl von Autoren, Meinungsbildnern ein Forum zu bieten? Denn schließlich macht gerade die Vielfalt an Ideen, Ansichten, Meinungen, Erfahrungen eine Stadt liebens- und lebenswert.
Letzteres mag auch Bürgermeister Kinkel dazu bewogen haben, einen Kreis von Engagierten zu einer Runde einzuladen, die sich gemeinsam darüber Gedanken machen soll, wie Groß-Gerau schöner werden könnte. Konkret: Wie man die „Baustellen-Phase“ als Chance nutzen könnte, um die Innenstadt auf Dauer attraktiver zu gestalten.
Interessant war es (für uns), zu lesen, wie der Kollege von der Tageszeitung das Ergebnis dieser Auftakt-Zusammenkunft verarbeitet hat: „Um Ärgernisse für alle Beteiligten auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren und um Funktionen der Innenstadt über den beträchtlichen Zeitraum zu erhalten“, war da zu lesen, „will Bürgermeister Helmut Kinkel (Kombi) durch bürgerschaftliches Zusammenwirken mit Aktion und Spaß den üblicherweise zu erwartenden Missstimmungen vorbeugen“.
Wir sagen es Ihnen, liebe Leser, wie wir es sehen und empfinden: In Groß-Gerau werden zwecks Kanalerneuerung noch einige Zeit die Straßen aufgebrochen. Danach jedoch soll die Innenstadt attraktiver denn je sein. Und schon heute will Bürgermeister Kinkel mit der Image-Kampagne „Groß-Gerau im Aufbruch“ die Weichen dafür stellen. Wer wollte sich dem verschließen?
Gegen Albträume sind auch Zeitungsmacher nicht gefeit. Was passiert, wenn bei einer Tageszeitung die Zahl der Abonnenten stetig und schmerzlich abnimmt und damit die Anzahl der (möglichen) Leserkontakte sinkt? Was, wenn sich herausstellt, dass Anzeigenblätter trotz hoher Auflage (aber gerade wegen der Beliebig- und Austauschbarkeit ihres redaktionellen Umfelds) von keinem mehr so richtig wahr- und ernst genommen werden? Wenn man sie nur noch durchblättert, aber nicht mehr liest? Bei Anzeigenkunden beginnt gerade in Zeiten knapper gewordener Werbebudgets zunehmend eine Phase der Nachdenklichkeit: Wo finde ich mit meiner Annonce die erwartete, größtmögliche Resonanz?
Fragen, die nicht von ungefähr kommen. Tageszeitungen „specken“ wegen der anhaltenden „Werbeflaute“ Personal ab. Und alle tun es offenbar: die Springer-Blätter, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine, die Frankfurter Rundschau. Und wer aus unserer Region demnächst? Mehr als 10.000 Redakteure tauchen bereits bundesweit in den Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit(suchende) auf.
Aber nicht nur in den Redaktionen wird die Luft dünner. Die Fachzeitschrift „journalist“ meldet in ihrer jüngsten Ausgabe, dass auch in der Werbebranche die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Jahr um 30 Prozent gestiegen sei und mittlerweile bei über 9.000 liege.
Warum wir Ihnen, liebe Leser, das alles an dieser Stelle in dieser Ausführlichkeit erzählen? Weil „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ eine etwas andere „Struktur“ aufweist und solcherlei Probleme nicht hat. Bei uns gibt es keine verlegerischen oder redaktionellen „Wasserköpfe“, an deren Abbau zu denken wäre. Wir arbeiten auch nicht nach der 08/15-Schablone. Wir versuchen mit einer kleinen, aber engagierten Mannschaft effektiv, kostenbewusst und damit ganz im Sinne unserer Anzeigenkunden zu arbeiten. Monat für Monat bemühen wir uns, Ihnen ein unverwechselbares, lesefreundliches Umfeld für Anzeigen jeder Art zu schaffen. Mit anhaltendem Erfolg. Deshalb auch diesmal viel Spaß bei der Lektüre.
Haben Sie sich (auch) schon einmal gefragt, warum manche Ereignisse für bundesweite Schlagzeilen sorgen – und wiederum andere über eine Polizei-Meldung in der Lokalpresse nicht hinausreichen? Warum beispielsweise ein Brand in einem Wohnheim erst dann in allen Tageszeitungen der Republik (und meist auch in den TV-Nachrichten) zum Thema wird, wenn irgendeine gesellschaftliche Gruppierung einen „politischen Hintergrund nicht ausschließt“? Warum ein vermuteter Anschlag auf ein Gotteshaus zu Lichterketten Anlass liefert (wie geschehen), Schmierereien oder Vandalismus in der Kirche vor Ort aber als Nachricht kaum die Gemarkungsgrenzen überschreiten? Warum Ansammlungen von mehreren tausend, fröhlich gestimmten Mitbürgern - allenfalls – im Lokalteil Erwähnung finden, Blockadeaktionen von ein paar Dutzend Zeitgenossen z.B. vor Einfahrten zu einer US-Einrichtung jedoch bundesweit zur Top-Nachricht geraten?
Die Erklärung für solcherlei „journalistische Nachrichten-Gewichtung“, die dazu führt, dass vom Flensburger Tageblatt bis zu den Passauer Neuesten Nachrichten (also quer durch die Republik) unisono alle etwas für wesentlich halten (sollen)? Sie hängt mit der Struktur unserer Medienlandschaft zusammen. Und vor allem mit jenem „Schneeballsystem“, in dem beispielsweise nationale Presse-Agenturen (die nahezu alle Tageszeitungen tagtäglich mit einer Flut von Meldungen versorgen) eine zentrale Rolle spielen. Wenn diese nämlich ein Ereignis (per Eil-Meldung) als besonders wichtig einstufen, dann folgen Medien landauf, landab dieser Einschätzung und servieren ihren Lesern genau diese „Wichtigkeiten“. Und wenn eine Nachrichtenagentur gar einer Person das Etikett „umstritten“ anheftet, dann übernehmen unsere Journalisten-Kollegen meist unbesehen genau diese Wertung. Wobei zu fragen wäre, bei wem dieser oder jener aus welchem Grunde „umstritten“ und damit gar gefährlich (für wen?) sein soll.
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ verhält sich journalistisch auch in dieser Hinsicht etwas anders. Denn wir veröffentlichen in aller Regel nur das, was aus Groß-Gerauer Sicht wichtig ist und über den Tag hinaus Bestand haben soll. Bei uns kommt die Kreisstadt in all ihrer Lebendigkeit mit einer Vielzahl von Stimmen zu Wort. „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ist damit auf gutem Wege, Groß-Geraus Sprachrohr zu werden.
Wer sind unsere Leser? Wie kommt unser Magazin bei ihnen an? Wie unterscheiden wir uns von anderen Anzeigenblättern und Info-Anbietern? Spiegeln wir das wider, was diese Kreisstadt über den Tag hinaus beschäftigt? Wie beurteilen Leser unsere Praxis, nach der wir in aller Regel nicht (noch einmal) das veröffentlichen, was andernorts bereits zum dritten oder vierten Mal zu lesen war? Wird (auch von unseren Anzeigenkunden) honoriert, dass bei uns zu 95 Prozent nur Originalbeiträge zu finden sind, die uns unverwechselbar machen? So wie Groß-Gerau unverwechselbar ist mit seiner Vielzahl an Meinungen, Ansichten, Erfahrungen? Fragen über Fragen, die wir uns beim allmonatlichen Blattmachen immer wieder stellen? Schreiben Sie uns!
Was mögen unsere Leser besonders an unserem Kreisstadtmagazin? Wie sollen wir Anfragen einstufen, die uns z.B. per Email erreichen und folgenden Wortlaut haben: „Es ist kurz vor Mitternacht und das neue Heft ist noch immer nicht im Briefkasten“. Steckt in einem solchen „Vorwurf“ nicht gar ein dickes Lob? Und könnte man daraus nicht schlussfolgern, man vermisst uns und unsere (jeweils) neue Ausgabe? Oder wie sind Leseranfragen einzustufen, die da lauten: Wir lesen regelmäßig die Beiträge zu dieser oder jener bei Ihnen laufenden Serie, uns fehlt aber Folge Nr. soundsoviel, könnten Sie uns diese Ausgabe bitte noch zuschicken?
Bei einer Tageszeitung würde man so etwas „Leser-Blatt-Bindung“ nennen. Aber bei einem Anzeigenblatt, das Gefahr läuft, den raschen Gang vieler Werbebroschüren zu nehmen, nämlich den Weg vom Briefkasten bis zur Papiertonne kaum zu überstehen? Natürlich freuen wir uns, dass unsere Leser „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ offensichtlich etwas anders einordnen, es als Informationsquelle ernst nehmen und damit auch den Anzeigen bei uns ihre verdiente Beachtung schenken.
Und was können wir noch tun? Allmonatlich gelangt unsere gesamte Auflage (11.500 Exemplare) zwar genau dorthin, wo sie hingehört, nämlich kostenlos und flächendeckend in die Briefkästen unserer Region. Aber dennoch erreichen uns immer wieder Anfragen von Behörden, Ämtern und auch von Lesern außerhalb der Vertriebsbereiche: Könnten Sie uns nicht auch in Ihren Verteiler mit aufnehmen? Wollen wir, werden wir. Ab sofort bieten wir per Post auch ein Jahres-Abonnement zum Preis von 30,- Euro gegen Einzugsermächtigung an. Genaueres erfahren Sie von unserem für den Vertrieb zuständigen Herausgeber Michael Schleidt unter Telefon: 06152-950711
Die Medienbranche befindet sich im Umbruch. Ein Satz, der vor Jahren schon einmal die Runde machte. Damals allerdings verkündeten ihn eher hoffnungsfroh die Pioniere der so genannten Neuen Medien – und meinten damit das aus ihrer Sicht nahende Ende der Printmedien. Doch die Internet-Euphorie hat sich gelegt, die „guten alten“ Printmedien gibt es nach wie vor. Den Satz vom „Umbruch in der Medienbranche“ allerdings auch. Man hört und liest ihn in jüngster Zeit wieder öfter. Der Grund? Es kriselt neuerlich reihum. Diesmal auf dem Feld der Inserenten. Die üben sich bei immer teurer werdenden Anzeigen und kaum attraktiv erscheinendem „redaktionellen Umfeld“ zunehmend in Zurückhaltung.
Für Tageszeitungen eigentlich an der Zeit, sich zu fragen, wie zukunftsfähig dieses Medium in der derzeitigen Verfassung (noch) ist. Die Zeit der Fragen und des Nachdenkens sollte nun einsetzen: Was müssen wir tun, um für unsere Leser (und auch Anzeigenkunden) lesenswert zu bleiben? Reicht es, mit einem aufwendigen redaktionellen Apparat, einzig all das noch einmal aufzubereiten, was am Vorabend bereits auf allen TV-Kanälen zu sehen oder in den regionalen Rundfunkprogrammen zu hören war? Für wen sind z.B. eigentlich Kulturseiten gedacht, wenn dort zunehmend Exotisches aus aller Welt zu finden ist – aber kaum das, was direkt vor der Haustüre passiert? Und: Hat der Leser nun nicht langsam die Faxen dicke von ideologisch verbrämten Berichten, mit denen Alt-68er und solche, die sich dafür halten, Seiten füllen? Will er nicht vielmehr das im O-Ton unverfälscht erfahren, was Mitbürger, Meinungsbildner, Vor- und Querdenker zu der Stadt und der Region, in der sie leben und sich engagieren, zu sagen haben?
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ hat sich diese Fragen gestellt. Unsere Antworten darauf finden Sie in jeder Ausgabe. Auch in dieser. Viel Anregung bei der Lektüre.
PS: Der Herausgeber des Wir-Magazins ist übrigens auch ein „Alt-68er“.
In jüngster Zeit häufen sich Stimmen löblichster Art (siehe auch unsere neue Serie auf S. 5: „Warum ich das Kreisstadtmagazin lese“). Leser rufen an, schreiben uns, schicken ein Fax, eine Email oder sprechen uns direkt auf der Straße an, wenn wir in Groß-Gerau unterwegs sind – beim Bäcker, im Restaurant oder anderswo: „Sie machen doch das Kreisstadtmagazin“, so beginnt meistens die Unterhaltung, „wir wollten Ihnen die ganze Zeit schon einmal sagen, dass...“. Es folgen Sätze, aus denen wir gleichermaßen Lob wie Ermutigung heraushören, dass das, was wir allmonatlich journalistisch anzubieten haben, offenbar den Groß-Gerauern direkt aus der Seele geschrieben scheint. Endlich ein Blatt, so der Tenor, das all das widerzuspiegeln versucht, was die Menschen hier bei uns tatsächlich beschäftigt.
Ob es um Kindergärten, Schulen, Senioren, Kommunalpolitiker, Vereine, unsere Stadtbücherei oder das Stadtmuseum geht, ob die Volkshochschule, das Frauenzentrum, Kunst und Kreativität, Groß-Geraus Baustelle oder Kirchen das Thema sind – das Kreisstadtmagazin ist das Forum, in dem Beteiligte sich fachkundig zu Wort melden. Bei uns lesen Sie Erfahrungen, Meinungen und Standpunkte aus erster Hand und im Originalton. Wir liefern Ausgabe für Ausgabe Basisinformationen, die Grundlage sein könnten für eine Diskussion unter Bürgern. Zu welchem Thema auch immer. Nach vielen erkenntnisreichen Gesprächen mit unseren Lesern und Anzeigenkunden lautet deshalb unser Fazit: Nur, wer das Kreisstadtmagazin liest, kann sachkundig auch mitreden über Probleme und deren Lösung in unserer Stadt. Und da das Kreisstadtmagazin flächendeckend an alle Haushalte geht (verbreitete Auflage: 11.500 Exemplare), können im Prinzip alle mitreden. Wir sehen unser Monatsmagazin an als einen Baustein für Ihre Meinungsbildung.
Für unsere Anzeigenkunden bedeutet es, dass Sie allmonatlich mit uns die größtmögliche Anzahl potenzieller Kunden in Groß-Gerau erreichen. Deshalb lautet unser Motto: „Wer Groß-Gerau etwas mitzuteilen hat, der wirbt im Kreisstadtmagazin“.
Heute aktuell, morgen gerade noch gut fürs Einwickeln von Heringen, aber in fünfzig Jahren (vielleicht) ein Stück lokaler Kulturgeschichte. Für Zeitungsmacher ist so etwas Fakt wie Herausforderung gleichermaßen. Wenn auch nicht für alle. Doch wie bewerten Leser den Kurz- wie Langzeit-„Nutzen“ eines Magazins? Welchen Service erwarten beispielsweise die Kreisstadtmagazin-Nutzer von uns? Über Information und unterhaltsame Elemente hinaus? Was können wir bewirken mit unserer Publikation?
In der Redaktion von „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ fragen wir uns regelmäßig: wie lesernah sind wir eigentlich? Spiegeln wir all das wider, was hier in Groß-Gerau über den Tag hinaus wichtig erscheint? Welche Diskussionen setzen wir in Gang, wenn wir Interviews veröffentlichen, den Bürgermeister in unserem „Baustellenzeitungs“-Teil zu Wort kommen lassen oder gar Pfarrern (und – bislang - nicht Kirchenvorständen) Platz für ihre Ansichten zur Verfügung stellen? Rücken wir mit den Vereins-Porträts die Arbeit all derer, die sich ehrenamtlich und in ihrer Freizeit engagieren, ins rechte Licht? Stärkt die Präsentation von Künstlern und Kreativen in unserer Kreisstadt das Bewusstsein für (mehr) Kultur?
Wie nutzen unsere Leser unseren „Terminkalender“, der dokumentieren soll, was alles in Groß-Gerau und drum herum an Veranstaltungen zum Besuch locken könnte? Führen Serie wie z.B. die über die Arbeit der Kreisvolkshochschule oder des Kreiskrankenhauses dazu, dass dies und anderes als Teil unseres gesellschaftlichen Lebens wahrgenommen wird? Sind Eltern ausreichend ins Bild gesetzt mit unserer Kindergarten-Serie? Führen Beiträge aus der Arbeit des Museums, der Geschichtswerkstatt oder der Stadtbücherei dazu, dass der eine oder andere sich dazu entschließt, solcherlei kulturelle Angebote verstärkt in Anspruch zu nehmen?
Fragen über Fragen, die uns Heft für Heft beschäftigen: Kommen wir unserem Anspruch näher, unsere Kreisstadt in all ihrer Vielfalt und Unverwechselbarkeit zu zeigen? Was uns nötig erscheint. In der von uns durchaus geschätzten Frankfurter Allgemeinen Zeitung stand unlängst über Groß-Gerau zu lesen: „In der Kreisstadt gibt es ein Kino mit zwei Leinwänden, ein Freibad mit einem Sprungturm und viele Pendler, die jeden Morgen zur Arbeit zum „Opel“ nach Rüsselsheim fahren...“. Stimmt zwar auch, ist aber eben nur ein ganz kleiner Teil unserer Wirklichkeit – wie wir sie hier erleben. Über den „Rest“ wollen wir unsere Leser informieren, Monat für Monat.
Früher ging es darum, ob man darüber berichten müsse, wenn in China ein Sack Reis umfällt. Zumindest lautete während unserer Volontärsausbildung beim Darmstädter Echo so die scherzhafte Sprachfloskel. Natürlich nicht, hieß es damals. Heute geht es um Banales, Alltägliches hier bei uns. Z.B. um einen etwas quer stehenden Papiercontainer in Dornheim, das offenherzig vorgetragene Bekenntnis eines Kirchenmannes, der sich als Rattenliebling outet oder um Herrn Meyer, der der gesamten Leserschar stolz verkünden darf, dass er die dicksten Kürbisse weit und breit im Garten habe.
Doch müssen wir dies und anderes wissen, um halbwegs zufrieden und „informiert“ in den Alltag zu starten?
Natürlich kann man sich auch darüber streiten. Wir in der Redaktion von „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ haben jedenfalls entschieden: darüber müssen wir nicht berichten. Das überlassen wir gerne anderen.
Wir streben ein Magazin an, in dem der Leser sich wieder findet, wo er Antworten auf Fragen bekommt, die er schon immer einmal stellen wollte. Eine Mischung aus Information, Service und Unterhaltung. Wir nennen dies: unsere Blatt-Philosophie. Sie macht – bei rund 95 Prozent Originalbeiträgen - das Kreisstadtmagazin unverwechselbar. Unsere Leser stehen bei uns im Mittelpunkt. Für sie machen wir dieses Blatt. Und wenn uns Leser anrufen, weil es einmal nicht so recht mit der Zustellung geklappt hat (woran wir zusammen mit unserem Vertriebspartner arbeiten), dann sehen wir darin ein positives Zeichen: man vermisst uns.
Unser allmonatliches Ziel: wir wollen Ihnen ein Fakten- und Meinungsmagazin präsentieren. Wir engagieren uns dabei in den Bereichen Kultur, Kommunalpolitik, Gewerbe und Vereinsleben. Für die Kreisstadt. Dies in einer Zeit, da es allerorten im Blätterwald zu rauschen beginnt und Einsparmaßnahmen auch im redaktionellen Bereich sichtbar werden. Wir machen das Kreisstadtmagazin für Sie und mit Ihnen. Unsere in Groß-Gerau mit allen Stadtteilen flächendeckend verbreitete Auflage beträgt 11.500 Exemplare. Sie kommen dort an, wo Zeitungsmacher und Anzeigenkunden sich dies wünschen – beim Leser. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch diesmal eine informative und anregende Lektüre.
Sie kennen den feinen Unterschied zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung? Lassen Sie mich ein Beispiel nennen. Ich war jung, voller Tatendrang, von der Vorstellung beseelt, die Welt mit journalistischen Mitteln ändern zu können oder gar zu müssen – und Volontär beim Darmstädter Echo. Der damalige Lokalchef Klaus Schmidt verteilte allmorgendlich, nach Konkurrenzbeobachtung (Darmstädter Tagblatt!) und Terminbesprechung, die anstehenden Aufgaben für den Tag. Mich schickte er mit der Maßgabe zum Langen Ludwig, von dort „eine Geschichte“ mitzubringen. Nach dem Motto: Wo drei Leute zusammenstehen und diskutieren, da passiert etwas, was auch unsere Leser interessieren könnte. Ich kam zurück in die Redaktion und schrieb das, was ich gehört hatte und was in mein von begrenzten Erfahrungen, Vorstellungen von Miteinander und Gesellschaft sowie Vorlieben und Vorurteilen geprägtes Weltbild passte.
Das ist die eine Form von Journalismus. Sie erleben wir Tag für Tag und reihum in all den Blättern, und die weitaus größte Zahl der Kollegen praktiziert sie genau so. Die Blatt-Philosophie von „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ und damit unser Verständnis von Journalismus ist ein wenig anders (geworden). Nicht unsere Meinung ist wichtig, nicht das, was wir durch unsere Redaktions-Brille sehen, sondern das, was in der Tat „öffentliche Meinung“ in Groß-Gerau ist. Was all die hier Engagierten in den Bereichen Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben zu sagen haben. Deshalb sind unsere Beiträge „personalisiert“. Wir bieten all jenen eine Plattform, die sich mit Blick auf eine Weiterentwicklung unserer Gesellschaft engagieren. Im Kreisstadtmagazin lesen Sie das, was Entscheidungsträger und Meinungsbildner hier bei uns zu sagen haben. Wir veröffentlichen so gesehen also „öffentliche Meinung“. Dies alles nicht in Form von (gelegentlich aus dem Zusammenhang gerissenen) Halbsätzen, sondern im Originalton, in voller Länge, zitierfähig und als Basisinformation für Diskussionen. In welcher Runde auch immer. Vielleicht sogar als Gesprächsstoff für jene drei Herren am Langen Ludwig (oder anderswo), die sicher auch heute dort wieder anzutreffen sind.
Wenn Zeitungen über sich selbst schreiben, kommt der Leser bisweilen nicht aus dem Staunen heraus. Phantastisches wird da oft verkündet. Etwa: wir haben die größte Auflage und die größte Redaktion, ist da zu lesen und zu hören. Dazu die meisten Leser, informieren am umfassendsten, verfügen über die beste Leser-Blatt-Bindung, werden von den Meinungsbildnern gelesen. Mehr noch: wir haben den dicksten Lokalteil, veröffentlichen die meisten Termine, sind die Spezialisten in Sachen Kultur oder gar Kneipenlandschaft, bei uns finden Ihre Anzeigen die größte Beachtung usw.usw.
Wir können und wollen nicht für oder gegen oder über die Kollegen andernorts sprechen. An dieser Stelle nur über uns, das Kreisstadtmagazin. Deshalb ein paar Fakten. Im Gegensatz zur Tageszeitung muss man uns nicht kaufen. Wir sind auch so in jedem Haushalt des von uns angegebenen Verbreitungsgebiets. Unsere Auflage beträgt 11.500 Exemplare. Die verteilen wir allmonatlich flächendeckend in Groß-Gerau nebst Stadtteilen.
Wir verkünden auch nicht, unser Magazin sei Pflichtlektüre bei Meinungsbildnern und Entscheidungsträgern. Wer will das nachprüfen? Was wir allerdings feststellen können: Im Kreisstadtmagazin schreiben sie Ausgabe für Ausgabe - die Meinungsbildner und Entscheidungsträger hier bei uns.
Auch in Sachen Verbreitung haben wir eine nachvollziehbare Blatt-Philosophie: Wir deponieren unsere Auflage nicht an einer Vielzahl von Orten in der Kreisstadt und der Region (in Cafés, Kneipen, Bäckereien, Dönerläden oder Fitness-Studios) in der Hoffnung, dass Leser unser Magazin dort abholen. Wir sind mit dem Kreisstadtmagazin (samt der darin enthaltenen Anzeigen) genau dort, wo eine Zeitung sein muss – beim Leser. In den Briefkästen unseres Verbreitungsgebiets.
So wollen wir es auch im kommenden Jahr handhaben (in dem wir Sie mit einigen Neuerungen überraschen wollen), für das ich Ihnen schon heute im Namen unseres gesamten Teams alles Gute wünschen darf.
Januar 2004
Dies ist zwar keine offizielle Liebeserklärung, aber die Kreisstädter wissen mittlerweile auch so, wo unser Herz schlägt. Für wen wir uns einsetzen, wem wir Forum und Sprachrohr sind. Denn Monat für Monat dokumentiert unser Kreisstadtmagazin das, was hier bei uns passiert und über den Tag hinaus wichtig erscheint, was das gesellschaftliche Miteinander gleichermaßen fördert und erklärt. Bei uns kommen möglichst all jene zu Wort, die sich für die Stadt, in der wir leben, engagieren. Alle?
Einen werden unsere Leser zukünftig nicht mehr (so oft) im Blatte finden: Karl Helmut Kinkel. Denn er hat uns offensichtlich die „Freundschaft“ gekündigt. Dies zumindest ist aus unserer Sicht das Ergebnis eines eigentlich zur Klärung von „Kommunikationsproblemen“ angesetzten Gesprächs.
Was sind die Hintergründe, was ist passiert? Grundsätzlich hatten wir angeboten, dem Stadtoberhaupt monatlich eine redaktionelle Ecke zu reservieren. Das Angebot wurde unregelmäßig genutzt. Dennoch: Im vergangenen Jahr konnten wir unseren Lesern acht Beiträge aus der Feder von Karl Helmut Kinkel präsentieren (Gesamtlänge: rund siebeneinhalb Seiten im Heft). Wir haben fünfmal eine „Baustellenzeitung“ im Heft produziert, in der der Bürgermeister alle Groß-Gerauer über seine Sicht der Dinge unmittelbar informieren konnte. Überdies haben wir insgesamt in den vergangenen zwölf Monaten 31mal das Stadtoberhaupt abgebildet.
Dennoch: Herr Kinkel hat uns zu verstehen gegeben, dass wir künftighin mit „Liebesentzug“ rechnen müssen. Der Grund: Wir haben seine – im Stil eines Bundespräsidenten angelegte – Weihnachts- und Neujahrsansprache im Dezemberheft nicht veröffentlichen können. Aus Platz- (vier Seiten Manuskriptumfang!) und Zeitgründen (Abgabe drei Tage nach Redaktionsschluss!). Als kleine nachgereichte Kostprobe hier jedoch der erste Absatz: „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wiederum neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen. Ein Jahr, das, nachdem wir nun zurückblickend verwundert und erstaunt feststellen, doch eigentlich schnell vergangen ist. Vieles ist in diesem Jahr geschehen. Für die einen war es ein gutes Jahr, für die anderen ein schlechtes. Dies klassifiziert sich allein im persönlichen Erleben eines jeden einzelnen...“. Usw.
Da wir kein Amtsblatt sind und uns auch nie als reines Verlautbarungsorgan des Bürgermeisters definiert haben, sondern als Sprachrohr der gesamten Stadt und all ihrer engagierten Gruppierungen, ändert sich an unserer Berichterstattung natürlich nichts. Groß-Gerau ist und bleibt für uns, Ihr Kreisstadtmagazin, Herzenssache.
„Groß-Geraus Flaniermeile rückt in Sichtweite“, „Unsere Innenstadt wird zum Erlebnisbereich“, „Auf zur einkaufsfreundlich gestalteten Innenstadt“. So lauteten die Überschriften zu einigen Beiträgen aus der Feder von Bürgermeister Karl Helmut Kinkel, die „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ im jeweiligen Extra-Teil „Baustellenzeitung“ veröffentlichte. Dem dringlichen Wunsch, wir sollten darüber hinaus doch (endlich) auch einmal all sein Engagement in Sachen Innenstadtgestaltung kommentierend würdigen, hier an dieser Stelle, sind wir bislang nicht nachgekommen. Doch mittlerweile dringt auch von Leserseite ein solcher Wunsch zu uns.
Nachdem Teil 1 der Innenstadtgestaltung, der Fußgängerbereich in der Frankfurter Straße sowie die Verkehrsberuhigung in der Mainzer Straße (bis auf kleinere Schönheitskorrekturen) abgeschlossen scheint, beginnen die Fragen lauter zu werden: Was nun, Herr Kinkel? Wie kann, soll, muss es weitergehen? Was nützt Groß-Gerau die schönste „Einkaufsmeile“, wenn Einkaufsimpulse fördernde Maßnahmen ausbleiben? Fragen über Fragen, gestellt nicht nur von besorgten Geschäftsleuten. Gefragt wird u.a. nach einem nachvollziehbaren Konzept in Sachen Straßenverkehrsführung (während und nach der Umgestaltungsphase), nach einem übersichtlichen Parkplatzangebot. Aber auch, wann endlich mit einem Marketingkonzept zu rechnen ist, das Groß-Gerau für Einheimische wie Außenstehende als das erkennbar macht, was es ist: die attraktive Einkaufsstadt im Zentrum des Landkreises.
Fast drei Jahre nach Kinkels Amtsantritt (und mit Blick auf sein nun schon bald zum Gegenstand von Nachfolgediskussionen werdendes Amtsende) sind Fragen nach mittelfristig greifenden Konzepten nicht länger von der Hand zu weisen. Was Groß-Gerau braucht, ist Planungssicherheit sowie eine Kommunalpolitik, die schon jetzt Perspektiven für die Zeit nach Kinkel sichtbar werden lässt.
Dabei gab es ja schon durchaus Hoffnung weckende Ansätze. Beispielsweise mit der Installierung jener „Bürgerausschüsse“, die Ideen „zur Imageverbesserung“ im Rahmen der Aktion „Ab in die Mitte“ liefern sollten. Dass dabei – außer dem „Feste-Feiern“ - das meiste an Brauchbarem (ungenutzt) in Kinkels Schublade blieb, ist bedauerlich. Denn mit einem Fest-Kalender allein lässt sich kaum die Unverwechselbarkeit einer Stadt sichtbar machen.
Wir sagen dies ganz offen und besorgt im Wissen darum, dass die „größte Baustelle“ bei der Innenstadtgestaltung, der Aufriss der Darmstädter Straße, mit all den Problemen für Geschäftsleute, Anwohner, Kunden, Gäste und Besucher ja erst noch bevorsteht.
Seit kurzem treibt ein selbsternannter Wächterrat mit Namen „Team Printkritik Darmstadt“ hier bei uns sein Unwesen. Um angeblich „Demokratie und Meinungsfreiheit“ zu schützen, verkündet man, dass man einen „Index bedenklicher Schriften“ ins Internet gestellt habe. Und ausgerechnet unser Kreisstadtmagazin, in dem Sie gerade lesen und das von Groß-Gerauern für Groß-Gerauer gemacht wird (im vergangenen Jahr wurde unser Magazin von rund 80 Mitbürgern als Medienbühne genutzt), habe man in diesen Kreis aufnehmen müssen. Zitat: „Seit über einem Jahr werden in der Publikation regelmäßig einzelne Personen pauschal verunglimpft, ohne dass sie Gegendarstellungen erwirken können. Dies geschieht in einer perfiden Art...“.
Unsere Anzeigenkunden (und Leser) werden seit einigen Tagen per Telefon und per Postkarte mit solcherlei Unsinn belästigt und mit dem Argument bedroht, man werde auch sie auf den „Index“ setzen. Wir wissen nicht, wer für eine solch tolldreist anmutende und ehrabschneidende Aktion verantwortlich ist und wollen uns auch an Spekulationen nicht beteiligen. Was wir tun mussten, haben wir getan. Wir haben uns zunächst für diese von anonymer Seite aus initiierte Belästigung bei unseren Anzeigenkunden entschuldigt. Wir haben unseren Rechtsanwalt eingeschaltet, der eine Anzeige gegen Unbekannt vorbereitet hat. Und wir haben den Hessischen Journalistenverband von dieser im Namen „kritischer Journalistinnen und Journalisten“ durchgeführte Telefon- und Postkartenaktion informiert sowie um Auskunft und Rechtsbeistand gebeten.
Was wir wissen, teilen wir an dieser Stelle mit: Ein so bezeichnetes „Team Printkritik Darmstadt“ scheint nicht existent. Recherchen per Telefonbuch, per Internet-Suchmaschinen oder in Kollegenkreisen führen zu keinem Ergebnis. Auch der Blick ins Echo-online-Archiv besagt: Dieses „Team“ ist offensichtlich ein Phantom.
Journalismus, wie wir ihn definieren, bedeutet Transparenz. Falls sich aber doch ein „kritischer“ Kopf hinter dieser Aktion verbergen sollte, empfehlen wir: Gesicht zeigen, Farbe bekennen, Ross und Reiter nennen.
April 2004
Mit dieser Ausgabe feiern wir ein kleines Jubiläum. Denn bereits zum 100. Mal erscheint „Wir. Das Kreisstadtmagazin – Informationen aus Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben“; allmonatlich in einer Auflage von 12.000 Exemplaren flächendeckend für alle Haushalte in Groß-Gerau.
Wir haben dies zum Anlass für eine Umfrage unter unseren Lesern genommen (siehe ab S. 6), und wir wollen fragen: Was können wir auch in Zukunft für unsere Leser (und Anzeigenkunden) tun, um all das widerzuspiegeln, was über den Tag hinaus in unserer und für unsere Kreisstadt wichtig ist.
Wir wollen ein Magazin vorlegen, in dem die Mehrzahl unserer Leser sich wiederfindet. Deshalb setzen wir mit unserer Blatt-Philosophie auch etwas andere Maßstäbe. Dabei ist unsere Sicht der Dinge nicht maßgeblich, sondern das, was all die zahlreichen Mitarbeiter seit Jahren in dieser Publikation zu sagen haben. Ihnen gilt an dieser Stelle noch einmal unser herzliches Dankeschön – den Experten, den Meinungsbildnern, den Entscheidungsträgern in Stadt und Kreis, in Vereinen, Verbänden, Institutionen und Unternehmen. Bei uns in „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ finden sie ihr Forum. Hier können sie sich mit all ihrem Wissen, ihren Erfahrungen, ihren Ansichten, Problemen und Lösungsvorschlägen zu Wort melden. Zum Wohle unserer Leser, denen damit jeweils Originalbeiträge zur eigenen Meinungsbildung an die Hand gegeben werden. Auch haben wir von Anfang an die Gleichrangigkeit von Redaktion und Anzeigen (die ja auch Originalinformationen liefern) propagiert.
An diesem publizistischen Modell einer offenen, lesernahen Mediengesellschaft wollen wir auch weiterhin festhalten. Und wir laden all jene zur Mitarbeit ein, die mit konstruktiven Ideen sich an der Weiterentwicklung unserer Region, in der wir gerne leben, beteiligen wollen. Freuen Sie sich also mit uns auf die nächsten 100 Ausgaben.
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ stellt sich ab und zu die Frage: Für wen machen wir eigentlich allmonatlich unser Magazin? Was mag von all den Themen interessant genug sein für unsere Leser? Inwieweit bilden wir das ab, was um uns herum unser aller Leben, unseren Alltag bestimmt? Ist eine Meldung nur dann noch (für viele Kollegen) veröffentlichungswert, wenn sie etwa lautet: Postbote beißt Hund – und nicht umgekehrt? Nimmt die Zahl der Oberlehrer unter den Journalisten noch immer zu? Fragen, auf die unsere Leser sicher selbst Antworten parat haben.
Doch wer heutzutage wissen will, was die wohl überwiegende Mehrzahl der Bürger in diesem Lande beschäftigt, was sie beunruhigt, was sie an Entscheidungen – auf politischer wie anderer Ebene – kaum noch nachvollziehen kann, der muss nur die Leserbriefseiten lesen, in FAZ, Frankfurter Rundschau, Süddeutscher Zeitung, in Lokal- oder Provinzblättern reihum. Wenn man es genau nimmt, dann werden dort den Journalisten die Leviten gelesen. Wobei es weniger um den einen oder anderen Druckfehler geht. Es geht um Sichtweisen, um die besondere Aufgabe der Medien innerhalb unserer Gesellschaft, um Etikettierungen, von wem auch immer verordnete Tabus, um die so genannte Political Correctness (laut Duden: „von einer bestimmten Öffentlichkeit als richtig eingestufte Gesinnung...“) und um offenbar weitere sehr speziell deutsche journalistische Besonderheiten mehr. Man denke nur daran, wie schnell Medien hierzulande einem Politiker, einem Schriftsteller, einem Wirtschaftsboss usw. das Makelwort „umstritten“ anheften können. Dabei hat dieses Wort doch eigentlich zunächst nur etwas mit „streiten“, mit anderer Meinung sein, auch mit Standpunkt zu tun. Also etwas, was in einer freien Gesellschaft zur Grundausstattung zählen sollte.
Von Erich Kästner stammt der sicher unterschiedlich interpretierbare Satz: „Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es“. Wir vom Kreisstadtmagazin wollen dem einstigen Büchnerpreisträger nur insofern ein wenig widersprechen, als wir sagen: Es gibt viel Gutes. Und genau darüber wollen wir auch künftighin im Blick auf die Mehrzahl unserer Leser berichten.
Früher schien morgens um sieben - beim Frühstück - die (Medien-)Welt noch in Ordnung. Was in der Tageszeitung zu lesen stand, war für Leser von Interesse, hatte einen hohen Informationswert, war topaktuell, glaubwürdig, vermeintlich objektiv, verbindlich, unverzichtbar. Das jeweilige Leib-und-Magen-Blatt hatte Verlautbarungscharakter, war Diskussionsgrundlage. In solcherlei Umfeld mussten Anzeigenkunden keinerlei Bedenken haben. Hier fanden Anzeigen Beachtung, wurden ernst genommen.
Doch seit man im Internet, in den TV-Nachrichten, im Radio schon heute erfahren kann, was morgen erst in der Tageszeitung steht und auch die „Verlässlichkeit“ (jeder kann das an der wachsenden Zahl von „Berichtigungen“ überprüfen) nachgelassen hat, ist einiges in Sachen Wahrnehmung und Bewusstsein in Veränderung. Während das Medium Tagespresse also an Bedeutung zu verlieren beginnt, wachsen Anzeigenmagazinen (also jene Publikationen, die sich einzig über Anzeigen und nicht zusätzlich noch über Abonnenten finanzieren) neue Aufgabenfelder zu. Sie haben zunehmend die Möglichkeit (vielleicht sogar die Pflicht), jenseits der Tagesaktualität, den Lesern, Mitbürgern die unmittelbare Umwelt, die wir alle erleben, etwas transparenter zu machen.
Anzeigenmagazine mit Zukunftschancen müssen ihre Leser also ernst nehmen. Es wird auf Dauer nicht angehen, dass man austauschbare Lesekost anbietet, also jenen kunterbunten Bauchladen an vermeintlich Wichtigem (gespeist aus den Schubladen voller „Pressemeldungen“), was auch anderswo längst schon gestanden hat. Exklusivität: so wird die Erfolgsgarantie lauten. Dazu eine Themenvielfalt, die all das widerzuspiegeln versucht, was eine Stadt, eine Region in all ihrer Unverwechselbarkeit ausmacht. Dies alles mit Hilfe von Autoren, die etwas zu sagen haben. Mit Experten, Spezialisten, Meinungsbildnern.
Natürlich wird ein Kriterium auch die entsprechende Auflage bleiben. Aber auch die Frage, ob und wie ein Vertrieb funktioniert. Wir vom Kreisstadtmagazin wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.
Geht es Ihnen bisweilen auch so: die kaum mehr überschaubare Zahl von Meldungen und Berichten, von Bildern und Gehörtem macht es uns Lesern immer schwerer, zwischen Wesentlichem und Nichtigkeiten zu unterscheiden, zwischen Information und Seitenfüllern. Kurz: wir werden zugemüllt mit vielerlei, was man gar nicht lesen will und schon gar nicht muss. Wir bekommen von der Lokalpresse bis zum (an mehr als 500 Stellen in der Region abgelegten) Hochglanzmagazin vorgesetzt, wer mit welchem Pop-Fuzzy oder aus welchem Grunde vielleicht doch nicht, dass die Gurken in Nachbars Garten diesmal noch riesiger sind als die im Vorjahr, dass es ein „Widerrufsrecht für Kaffeefahrten-Teilnehmer“ gibt, dass auf Mars, Saturn und noch vielerorts mehr alles anders ist als hierzulande und – natürlich – dass in China tatsächlich und endlich der „Sack Reis“ umgefallen ist.
Brauchen wir Leser dies alles an „Lesestoff“? Wir vermuten einmal, dass wir es nicht brauchen – und setzen dem etwas entgegen: Autoren-Kompetenz. Beiträge jenseits der vermeintlichen Tagesaktualität und fernab der Schickimicki-Berichterstattung. Artikel, geschrieben von Entscheidungsträgern, Meinungsbildnern, von Bürgern hier bei uns, die sich einmischen, die etwas zu sagen haben. Also Ansichten, Erfahrungen, Meinungen, Standpunkte, über die nachzudenken, gar zu diskutieren – in welcher Runde auch immer – lohnend erscheint. Und dies exklusiv hier bei uns.
Wir wollen damit über Wesentliches aus unserer unmittelbaren Umgebung informieren. Wir wollen, dass Zeitungslesen wieder Spaß macht. Wir wollen, dass Leser sich in ihrem Blatt wieder finden, dass sie sich rundum ernst genommen und informiert fühlen. In der Ihnen vorliegenden Ausgabe von „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ haben Sie Gelegenheit, uns beim Wort zu nehmen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine angenehme, anregende Lektüre.
„Ich weiß nicht, ob ich das Recht habe, eine kostenlose Zeitschrift zu kritisieren“, schreibt uns ein Leser und fügt an: „aber ich denke, dass Sie auch Kritik vertragen können“. Können wir. Mehr noch und grundsätzlich: Wir nehmen Kritik ernst, weil wir das Kreisstadtmagazin für Sie, unsere Leser, machen. Sie wollen wir allmonatlich informieren und unterhalten mit all den Originalbeiträgen, die jede Ausgabe bietet.
Leider können wir nicht immer kritische Leser-Anmerkungen in unserem Redaktionsalltag umsetzen. Zum Beispiel dann, wenn der eingangs zitierte Leser moniert, dass wir an dieser Stelle auf Seite 3 nur über uns und unsere Arbeit schreiben würden. Das ist richtig und Absicht. Denn über dieser Seite steht „Aus der Redaktion“. Hier sollen unsere Leser aus erster Hand erfahren, wie unser Magazin entsteht, welche Absichten wir damit verbinden, wie wir uns in der Medienlandschaft angesiedelt sehen usw. An dieser Stelle schreibt der für Redaktion und Konzeption zuständige Herausgeber über das, was die tägliche Arbeit des Medienprodukts „Kreisstadtmagazin“ ausmacht.
So wie auf den mit „Sport“, „Wirtschaft“, „Feuilleton“ oder „Politik“ überschriebenen Seiten der Tagespresse jeweils genau das zu finden ist, was versprochen wird, so bekommen unsere Leser auf der Seite „Aus der Redaktion“ Informationen aus genau dieser. Auf all den anderen Seiten des Kreisstadtmagazins spielen Ansichten und Meinungen des Chefredakteurs keine Rolle. Dort haben unsere Autoren und Leser das Wort, unverfälscht und jederzeit zitierfähig.
Die Rubrik „Aus der Redaktion“ ist auch dazu da, um genau dies unseren Lesern noch einmal bewusst zu machen. Wir freuen uns auch weiterhin auf kritische Zuschriften und wünschen Ihnen auch diesmal eine angenehme, anregende und spannende Lektüre.
Wie halten Sie es mit der deutschen Rechtschreibung? Oder exakter: halten Sie sich an das, was Kultusministerkonferenz und Duden vorgeben? Sind Sie für oder gegen die Rechtschreibreform? Und warum? Können Sie den Aufschrei in den Medien nachvollziehen: „Fünf Jahre lang plagten sich Redakteure und ihre Leser mit widersinnigen Regeln, nun steigen die wichtigsten Zeitungen aus. Springer, der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung wollen dem Beispiel der FAZ folgen und zur alten Rechtschreibung zurückkehren...“.
An dieser Stelle soll es nicht darum gehen, wer nun „mehr Recht“ hat. Auch nicht darum, ob Schüler (also jene, die sich mit dem Regelwerk erst vertraut machen müssen) unter der alten oder der neuen Rechtschreibung mehr „gelitten“ haben. Auch nicht darum, welcher bürokratische und finanzielle Aufwand nötig war bzw. sein wird, die Reform einzuführen bzw. diese möglicherweise wieder rückgängig zu machen. An dieser Stelle geht es uns um etwas anderes. Um das Thema: sind wir schlechthin in diesem Lande reform(un)fähig? Was diese Rechtschreibreform mit Macht und Medien zu tun. Und auch mit Marketing und Massen.
Wer die Aufgeregtheiten in Sachen Rechtschreibreform der vergangenen Wochen verfolgt hat, mag sich besorgt fragen, welche Macht tatsächlich von den Medien ausgeht. Zur Erinnerung: Es war die auch von uns ansonsten hoch geschätzte Frankfurter Allgemeine Zeitung, die mit einem tagtäglichen publizistischen Trommelwirbel die in ihren Augen missratene Rechtschreibreform neuerlich zum bundesweiten Gesprächsthema Nr. 1 stilisierte.
Was die so angefachte Diskussion offenbarte, waren kaum neue sprachliche Erkenntnisse. Dafür aber die, dass der Eindruck entstehen konnte: Was scheren mich in diesem Lande Gesetze oder Bestimmungen, wir machen’s anders oder zumindest so, wie es uns gefällt. Ganz nach Belieben.
Und wie handhaben wir es in der Redaktion von „Wir. Das Kreisstadtmagazin“? Wir bedienen uns ganz einfach eines jeweils aktuellen Rechtschreib- und Korrekturprogramms. Wir wünschen Ihnen auch diesmal eine irritationsfreie Lektüre.
Hand aufs Herz: kennen Sie die Herausgeber und/oder Chefredakteure der hier bei uns erscheinenden Tages- oder Wochenzeitungen? Haben Sie selbige schon mal mitten in der City, der Einkaufspassage, bei einer Veranstaltung oder Pressekonferenz gesehen, mit ihnen gesprochen und ihnen erzählen können, was Ihnen auf den Nägeln brennt? Gesagt, was Ihnen an der jeweiligen Zeitung gefällt oder gar, was Sie daran ärgert? Gelegenheit gehabt, darauf hinzuweisen, welche Themen doch einmal im Blatt behandelt werden sollten?
Zu entrückt, zu unnahbar und fernab des Geschehens scheinen diese Galionsfiguren des lokalen wie regionalen Mediengeschäfts. Für solcherlei Tagesarbeit – dürfte die Entschuldigung wohl lauten - gibt es ja die nachgeordneten Redakteure, die von ihren Schreibtischen aus das Geschehen rundum verfolgen, die per Telefon, Fax oder Email erreichbar sind. Journalisten-Kollegen, die bereits ab dem 5. Berufsjahr mit Gehältern jenseits der 4.200,-Euro-Marke rechnen dürfen und die sich auf Verbandsseminaren mit Themen beschäftigen wie etwa „Journalisten auf dem Weg zum Tagelöhner“ oder „Werbung? Ich bin doch nicht blöd!“.
Wir vom Kreisstadtmagazin haben da einen etwas anderen publizistischen Ansatz. Bei uns gibt`s die Herausgeber quasi zum Anfassen. Wo immer möglich, ist einer von uns vor Ort. Genau dort, wo bisweilen der Schuh drückt, wo Leser Fragen haben und auf unmittelbare Antworten warten. Deshalb müssen wir auch nicht in aufwendigen Zeitungsbeilagen verkünden, dass wir „über die Themen, die die Menschen bewegen“ berichten und unsere Arbeit selbst zertifizieren mit den Worten: „Unsere Redakteure kennen sich aus, sind immer am Ball“.
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ist für die Leser da. Und nicht umgekehrt. Auch diesmal wünschen wir eine lohnende Lektüre.
Wir sind kein reines Event-Magazin, kein Gastronomie- und einzig auf Autothemen spezialisiertes Journal. Wir sind ein Monatsmagazin für die Bereiche Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben. Das heißt, dass wir für all das eingangs Erwähnte selbstverständlich auch Platz haben in „Wir. Das Kreisstadtmagazin“. Wir wollen in voller Breite widerspiegeln, was es an Aktivitäten und Kreativität in dieser Stadt gibt.
Wir bieten unseren Lesern Informationen aus erster Hand, Zitierfähiges, Diskussionswürdiges. Wir bedienen uns dabei der Palette klassisch-journalistischer Möglichkeiten: Also Porträts, Interviews, Serien, Expertengespräche, Kolumnen, Werkstattberichte usw. In „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ erfahren unsere Leser dabei weniger das, was bereits geschehen ist (das ist Aufgabe der Tageszeitungen), sondern vielmehr all jenes, was wichtig ist bzw. wichtig werden wird.
Wir betrachten die Welt nicht durch unsere journalistische Brille, sondern bieten all jenen, die etwas zu sagen haben, ein Forum. Wir schaffen Möglichkeiten, damit Sie „ganz nahe“ mit dabei sein können. Dort, wo Entscheidungen anstehen bzw. getroffen werden. In „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ lesen Sie Artikel aus der Feder von Bürgermeistern ebenso wie die von Fraktionsvorsitzenden der im Stadtparlament vertretenen Parteien, Beiträge von Vorstandsvorsitzenden, Geschäftsführern, Sprechern von Vereinen, Verbänden und Institutionen, von Vordenkern und Querdenkern, von Mitbürgern, die das Leben hier bei uns durch ihr Engagement in den Bereichen Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben mitprägen. Sie alle melden sich bei uns zu Wort mit Originalbeiträgen. In „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ erfahren unsere Leser direkt und unmittelbar, wie diese Entscheidungsträger denken und handeln.
Auch diesmal wünschen wir eine lohnende Lektüre.
Wissen Sie, wer „Deutschlands heimliche Herrscher“ sind? In einem jetzt neu auf den Markt gebrachten „Magazin für Medienmacher“, das laut Editorial (bei uns heißt dies: Aus der Redaktion) für „eine der mächtigsten, verrücktesten, kreativsten, fleißigsten und bestinformierten“ Berufsgruppe gedacht ist – nämlich „die Chefredakteure, Redaktionsleiter, Programmchefs, Intendanten, Ressortleiter, Herausgeber und ihre Stellvertreter...“ -, findet sich die Antwort: „Die Macher der Regionalzeitungen“. Und da wir uns da irgendwie mit angesprochen fühlen, wollen wir einmal fragen, ob dem tatsächlich so ist, wie es früher zu unserer „Sturm- und Drangzeit“ aussah, was sich verändert hat und wie der „Ist-Zustand“ aus unserer Sicht heute ist.
Als wir anfingen, unseren Protest gegen „die herrschenden Zustände“ erstmals in Worte zu fassen, schrieb man das Jahr 1968. Wir waren gegen „die Schere im Kopf“, wollten möglichst alles (ver)ändern. Wichtig war uns damals, Fragen, immer wieder Fragen zu stellen, oft auch unliebsame. Wir wollten Zusammenhänge aufdecken und sie dadurch vielleicht ein wenig besser verstehen. Es war die Zeit, da die Bild-Zeitung zum „Feind-Bild“ Nr. 1 zählte und die Losung „stoppt Springer“ lautete. Wir wollten über alles reden, verkrustete Strukturen brandmarken, „mehr Demokratie“ wagen.
Mittlerweile sitzen all jene, die damals wie wir ähnliches im Kopfe hatten, längst in den Chefsesseln der Medienorgane landauf, landab – und könnten für jene Transparenz sorgen, von der wir einst geträumt haben. Doch wie sieht sie tatsächlich heute aus, die publizistische Wirklichkeit? Wir scheinen mehr denn je von Denk- und Schreibtabus umgeben, Fakten werden im Blick auf eine so genannte „political correctness“ lieber nicht mehr veröffentlicht, Fragen bleiben ungestellt, Querdenker (bisweilen gar schon Vordenker) viel zu oft mit einem Kainsmal versehen.
Alles übertrieben? Nur zwei Beispiele: Was fällt einem dazu noch ein, wenn ein Kollege Rundfunkredakteur Altkanzler Schmidt „Deutschtümelei“ vorwirft, nur, weil dieser sich zum Thema „Gastarbeiter“ geäußert hat? Oder: nehmen wir die PISA-Studien. Finnland ist demnach Spitze, deutsche Schüler sind offenbar doof. Doch, was wird da eigentlich noch verglichen? Wo doch wohl alle, bis auf die lieben Kollegen Redakteure, längst wissen, was Fakt ist: dass es an Schulen z.B. Klassen gibt, in denen der Anteil nichtdeutschsprachiger Schüler längst die 50-Prozent-Marke überschritten hat.
Damals, 1968, wollten wir „die Wirklichkeit“ abbilden und Abschied nehmen von den Trugbildern der Vergangenheit. Doch was wollen die lieben Kollegen, die „heimlichen Herrscher“, eigentlich heute?
Neulich hat mich ein Leser gefragt, warum wir hier in unserem Kreisstadtmagazin immer so viele Fragen stellen, wo doch die Antworten viel wichtiger seien. Ja, warum wohl? Weil beides wichtig ist. Denn ohne Fragen gibt es keine Antworten. Zumindest freiwillig nicht. Und sollten wir nicht alle ein Leben lang Fragen stellen und uns die Neugier bewahren auf das Woher, Wohin, Wozu und Warum?
Fragen stellen gehört nun mal zu den wichtigsten Aufgaben eines Journalisten. Fragen stellen, nicht Besserwissen. Und wie hieß es doch gleich damals, als wir mit unseren Kindern die Sesamstraße sahen: „Wieso, weshalb, warum - wer nicht fragt bleibt dumm“. Genau.
Fragen stellen also, so, wie diese auch unsere Leser stellen würden. Bürgernähe demonstrieren und keine akademischen Diskussionen führen. Zumindest nicht an dieser Stelle. Fragen wir beispielsweise: Warum lesen und hören wir immer und immer wieder, dass Deutschland „eines der reichsten Länder der Erde“ sei? Wo wir andererseits doch wissen, dass sich die Staatsverschuldung mittlerweile nur noch in Billionen Euro ausdrücken lässt. Mehr als 1,4 Billionen. Wissen Sie, wie viele Nullen eine solche Zahl hat? Und dass die Zinslast mittlerweile der zweitgrößte Posten im Bundesetat ist? Fragen wir auch, warum nach wie vor Gesetze „im Namen des Volkes“ verkündet werden, wo dieses „Volk“ (siehe Daschner-Prozeß) bisweilen etwas anderer Meinung zu sein scheint. Oder: Was ist unter so verkündeten „Sparhaushalten“ zu verstehen, bei denen unterm Strich z.B. anstelle von 40 Milliarden neuer Schulden „nur“ noch 35 angegeben werden?
Auch deshalb stellen wir in jeder Ausgabe viele, viele Fragen – und hoffen auf überzeugende, nachvollziehbare Antworten. Nachzulesen z.B. in unserer Serie „Nachgefragt bei...“.
In diesem Sinne auch diesmal eine zum (selbst) Fragenstellen anregende Lektüre.
„Der Wahrheit ein Stück näher“, überschreibt das Fachmagazin „journalist“ in seiner aktuellen Ausgabe einen Beitrag, in dem u.a. zu lesen ist: „Jahrzehntelang meinten Journalisten zu wissen, was die Leser wollen und was nicht. Nun sorgt ein neues technisches System für Unruhe in den Redaktionen...“. Die Rede ist (anschließend) von einem „Readerscan“ genannten elektronischen Lesestift, der bereits bei 120 Lesern der Tageszeitung „Main-Post“ zum Einsatz gekommen sei und zumindest dort exakt festgestellt habe, welche „Quoten“ das jeweilige journalistische Angebot erzielen konnte.
Nun werden Zeitungsmacher sich nicht zu Unrecht mit dem Argument zu Wort melden, dass man die Quoten-Praxis vom Fernsehen nicht auf gedruckte Medien übertragen solle. Schließlich finden nun einmal Kulturseiten nicht jenen Leserzuspruch, den z.B. Sportseiten für sich verbuchen können. Dennoch macht dieser von der „Main-Post“ gewählte Weg auf der Suche nach Leserwünschen und –vorlieben durchaus Sinn. Denn für wen, wenn nicht für den Leser (dessen Information und nicht etwa dessen Bevormundung oder gar Belehrung) sind Journalisten im Einsatz?
Wer im Printgeschäft tätig ist, muss sich von Zeit zu Zeit die Frage stellen: Wen erreichen wir eigentlich mit unserer Zeitung, unserem Magazin? Wie viele unserer Leser nehmen das, was wir anzubieten haben, zur Kenntnis? Wobei die Auflagenhöhe durchaus eine Rolle spielt, aber eben nicht die allein entscheidende. Der Leser muss sich in seinem Magazin wiederfinden, sich ernst genommen fühlen. Er muss sich auf das verlassen können, was ihm da schwarz auf weiß mitgeteilt wird. Er will auch nicht Beiträge lesen, die er schon anderswo mehrmals vorgesetzt bekommen hat. Er will etwas aus der Feder jener lesen, die hier bei uns etwas zu sagen haben, die sich engagieren, die Entscheidungen treffen. Und er liebt weniger Beiträge, die von einem Redakteur (um)interpretiert, umgeschrieben oder gar verschlimmbessert worden sind. „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ versucht, ein Magazin für Leser und mit Lesern zu machen. Monat für Monat.
Der Leser ist das wichtigste Glied in der Kommunikationskette. Oder wie unlängst in einer Fachzeitschrift zum Thema „Pressevielfalt in diesem Lande“ zu lesen war: „Die beste Zeitung nützt wenig, wenn sie nicht zum Leser gelangt“. Genau das ist mit dem Kreisstadtmagazin Monat für Monat unser Anliegen. Wir stellen sicher, dass wir mit unserem Produkt dort ankommen, wo es hingehört: direkt beim Leser. Und wir fragen uns dabei natürlich auch: Was erwartet der Leser von unserem Kreisstadtmagazin – redaktionell wie anzeigenmäßig? Einen Überblick über das, was hier bei uns und über den Tag hinaus wichtig ist.
Wir alle kennen die von Zeitungen oder Zeitschriften in Auftrag gegebenen Untersuchungen, die verkaufsträchtige Argumente an die Hand liefern sollen. Etwa der Gestalt: Der Leser unserer Zeitschrift/Zeitung gehört zu den Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft, verfügt über ein monatliches Einkommen von xtausend Euro, ist jung, dynamisch, erfolgsorientiert usw.
Wir. Das Kreisstadtmagazin bleibt auch hier bei seinem Prinzip der nachvollziehbaren Transparenz. Wir sagen unseren Anzeigenkunden, dass unsere Auflage 12.000 Exemplare beträgt und dass diese flächendeckend dort in die Briefkästen gelangen, wo wir dies (siehe auch Impressum) zusagen können. Natürlich sind unter unseren Lesern (und Autoren) auch all die Meinungsbildner aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Vereinsleben. Ebenso wie etwa Junge und Alte, Schüler wie Rentner, Handwerker, Selbstständige, Dienstleister etc.
Da wir flächendeckend in die Haushalte gelangen, erreichen wir auch flächendeckend alle Einkommens- und Berufsschichten mit unserem Monatsmagazin. Vom Professor über den Fließbandarbeiter, den Vorstandsvorsitzenden, den Gewerkschafter, die Verkäuferin, den Busfahrer oder den Müllwerker. Sie alle wohnen dort, wo unser Kreisstadtmagazin in die Briefkästen gelangt. Das festzustellen, bedarf keiner kostenintensiven Untersuchung.
Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen. Deshalb heute an dieser Stelle statt des gewohnten, redaktionellen Beitrags „Aus der Redaktion“ die offizielle Verlautbarung des Vorstands des Gewerbevereins Groß-Gerau 1865 e.V. im vollen Wortlaut:
„Verkehrsführung in der Innenstadt Groß-Gerau – Pro und Contra. Man kann über viele Dinge verschiedener Meinung sein, aber so zu tun, als sei die Verkehrsführung und Ausschilderung in Groß-Gerau seit der Erfindung des Rades das Beste, was der Menschheit widerfahren ist, halten wir doch für ein wenig überzogen.
Das Vorhaben Innenstadtgestaltung ist durchaus gelungen. Darmstädter, Mainzer und Frankfurter Straße haben erheblich an Attraktivität gewonnen. Die Umgestaltung des Marktplatzes wird ebenso zur Attraktivität der Innenstadt beitragen, zumal die Parkplatzsituation erheblich verbessert wurde. Der Verkehrsrahmenplan, welcher nach Herausnahme der B44 aus der Innenstadt zum Tragen kam, ist unserer Meinung nach in einigen, wichtigen Punkten zu überarbeiten. Die konsequente Trennung der beiden Innenstadtteile in einer Kreisstadt der Größenordnung Groß-Geraus ist nicht hilfreich, schon gar nicht in einer Zeit, in der die Innenstädte immer mehr an Kundenzuspruch verlieren.
Diese Diskussion über die Verkehrsführung zu persönlichen Angriffen zu nutzen, halten wir für wenig hilfreich. Vielmehr zeigen die engagierten Artikel, in dem Ende Februar von zwei Gewerbetreibenden eingerichteten Diskussionsforum auf der Seite HYPERLINK "http://www.marktplatz-gg.de" www.marktplatz-gg.de, dass es vielen Groß-Gerauern und Besuchern von außerhalb am Herzen liegt, die momentane Situation zu verbessern. Wie man den meisten Artikeln des Forums entnehmen kann, geht es und Groß-Gerauern, den Besuchern unserer Kreisstadt und den Gewerbetreibenden eigentlich nur um Eines: Wie komme ich auf direktem Wege in die Stadt hinein, zu den Parkplätzen und wieder hinaus?
Dieser direkte Weg entspricht auch unseren Vorstellungen einer guten Verkehrsführung in einer attraktiven Kreisstadt, und hier sollten sich die Verantwortlichen so schnell wie möglich bemühen, gute Lösungsvorschläge zu erarbeiten und umzusetzen. Unser Vorschlag geht dahin, nochmals ein Expertenteam zu beauftragen, um eine Optimierung zu erreichen.
Zum Schluss noch eine Anmerkung zu der von Herrn Bürgermeister Helmut Kinkel angesprochenen Information und Zustimmung des Gewerbevereins zur Verkehrsführung: Die neue Verkehrsführung wurde uns vorgestellt mit der Maßgabe, dass sich der Gewerbeverein während der schwierigen Kanal- und Straßenbaumaßnahmen zurückhält, um die schlechte Stimmung nicht noch weiter anzuheizen. Niemals hat der Gewerbeverein der jetzigen Verkehrsführung und Ausschilderung vorbehaltlos zugestimmt! Im Gegenteil, es wurden immer wieder Bedenken geäußert! Wir sahen zum damaligen Zeitpunkt unsere Aufgabe in der Unterstützung der Einzelhändler in dieser schwierigen Zeit durch eine Vielzahl an Aktionen, die vollständig vom Gewerbeverein und seinen Mitgliedern organisiert und finanziert wurden.
Der gemeinsame Tenor war folgender: Nach Abschluss der Bauarbeiten sollte über bestehende Probleme gesprochen werden, die nach Möglichkeit dann ausgeräumt werden sollten. Für konstruktive Gespräche stehen wir gerne zur Verfügung.“
Wenn man es ganz genau nimmt, dann sind alle Publikationen, die Anzeigen enthalten, Anzeigenblätter. Einschließlich der Lokalzeitungen. Auch wenn deren Redakteure dies überhaupt nicht gerne hören.
Dass Anzeigenblätter von den Kollegen Zeitungsredakteuren eher von oben herab betrachtet werden, ist zumindest für Leser (und Anzeigenkunden ohnehin) schwer nachvollziehbar. Denn entscheidend für den Stellenwert eines Blattes ist – neben der möglichst flächendeckenden Verteilung in alle Haushalte – vor allem das redaktionelle Angebot, die Unverwechselbarkeit, die Objektivität, die Seriosität, die Verlässlichkeit und nicht zuletzt auch die Originalität. Was bietet mir eine Zeitung, ein Magazin? Wie unterscheidet es sich von anderen Publikationen? Ist das, was ich dort vorfinde, austauschbar? Kurzum: Benötige ich diese Lektüre, um etwa mitreden, mitdiskutieren zu können?
Das Kreisstadtmagazin, in dessen 113. Ausgabe Sie gerade lesen, hat eine ganz besondere Philosophie. Wir wollen unseren Lesern möglichst nur das anbieten, was sie anderswo (noch) nicht vorgefunden haben. Deshalb sind alle unsere Artikel Originalbeiträge, versehen mit Foto, Name des Autors bzw. der Autorin sowie mit einer zusätzlichen Kontaktmöglichkeit. Denn nicht die Redaktion verfügt über das in jeder Ausgabe präsentierte Chefwissen, sondern unsere Experten, unsere Kolumnisten, all jene, die wir im Interview im Originalton zu Wort kommen lassen.
Um ein solch redaktionelles Angebot präsentieren zu können, bieten wir unser Kreisstadtmagazin auch als Anzeigenforum an. Dies im Bewusstsein, dass in einem solch unverwechselbaren Umfeld, die Produkte und Dienstleistungen unserer Kunden eine verstärkte Beachtung finden. Und da wir unser Magazin kostenlos abgeben, scheint es nicht unangebracht, wenn wir in diesem Zusammenhang künftig vom Gratis-Magazin reden. In diesem Sinne auch diesmal eine anregende Lektüre.
Wir leben in keiner Friede-Freude-Eierkuchen-Spaß-Gesellschaft. Der neue Papst wird uns als klerikaler Fundamentalist präsentiert. Unser Bundespräsident dafür gescholten, dass er ausspricht, was im Grunde unumstritten ist: im Osten Deutschlands leben, denken und arbeiten Menschen anders als im Westen. SPD-Chef Müntefering prangert Wirtschaftsbosse wegen deren vermeintlich sozialer Kälte an. FDP-Vormann Westerwelle sieht in den Gewerkschaften die Hemmschuhe der Nation. Bei all diesen (und etlichen anderen) publizierten Aufgeregtheiten müssen wir es ertragen lernen, dass Meinungsbildner Teil dieser unserer Gesellschaft sind. Und im Kreisstadtmagazin geht es genau darum, diese Vielfalt zu dokumentieren.
Wir öffnen all jenen unser Magazin, die etwas zu sagen haben, die Spezialisten sind, die Entwicklungen in/für Groß-Gerau mitgestalten, mitprägen. Die Liste derer aus Kultur, Kommunalpolitik, Wirtschaft/Gewerbe und Vereinsleben, die bislang hier bei uns zu Wort gekommen sind, ist lang. Ein paar Namen aus jüngster Vergangenheit: Heiner J. Conrad (Vorstandsvorsitzender der Volksbank eG), Landrat Enno Siehr, die vier Fraktionsvorsitzenden der im Stadtparlament vertretenen Parteien, Bernd Fickler (Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Groß-Gerau), Christian Sommer (LNVG-Geschäftsführer), Dr. Hartfrid Krause (Rektor der Prälat-Diehl-Schule), Dekan Tankred Bühler, der Vorstand des Gewerbevereins usw. usw.
In der Ihnen vorliegenden Ausgabe sind es u.a. Bernd Gundel (ÜWG- und eprimo-Geschäftsführer), Kreistagsvorsitzender Jürgen May, Junge-Union-Vorsitzender Tim Kreutzmann, die Bundestagsabgeordneten Gerold Reichenbach (SPD) und Gerald Weiß (CDU), Rektor Klaus Gebhard von der Luise-Büchner-Schule, Krankenhauschef Wolfgang Wilhelm oder Heilpraktikerin Erika Hoppe, die Einblicke in ihre Arbeit gewähren. Diesen Stil, für Experten ein Forum zu sein und Transparenz herzustellen, wollen wir auch künftighin beibehalten. Vorgesehen sind demnächst u.a. Interviews mit Kulturamtsleiter Heinz Reinhardt und Museumsleiter Jürgen Volkmann, in denen es darum gehen soll, wie Groß-Gerau nach erfolgreicher Umgestaltung des Innenstadtbereichs nun auch über die Stadtgrenzen hinaus kulturelle Akzente zu setzen vermag.
Maier, Müller, Schulze, Schmidt oder so ähnlich heißen unsere Leser. Natürlich auch Siehr, Conrad, Bühler, Volkmann, Kinkel usw. So wie dies hier bei uns gang und gäbe ist. Und die Namen unserer Autoren – im Laufe von bald vier Jahren und vielen, vielen Ausgaben sind das bereits mehr als 300! - lauten ebenso. Für sie und mit ihnen machen wir ein Magazin für die Kreisstadt. Mit Beiträgen, bei denen nicht die Meinung bzw. die Sicht der Dinge des zuständigen Redakteurs maßgeblich ist. Denn „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ hat da einen etwas anderen journalistischen Ansatz als unsere Kollegen von der Tages- und Wochenpresse. Bei uns sind die Ansichten (und Erfahrungen) des einst Schriftleiter genannten Verantwortlichen eher sekundär. Was er mitzuteilen hat, findet sich in der Rubrik, die Sie gerade lesen sowie auf den Seiten „Worüber die Leute reden“. Ansonsten kommt ihm eher die Rolle des Moderators zu. Denn Hauptpersonen sind in „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ die Autoren, sind all jene, die in unserer Stadt etwas zu sagen haben. Die sich Gedanken machen, wie unsere Kreisstadt noch ein Stückchen liebens- und lebenswerter werden könnte, die mit ihrem Handeln Werbung machen (wollen) für die Stadt, in der wir gerne leben. Und das sollen sie natürlich im Originalton bei uns. Der Bürgermeister, der Landrat, die Vereinsvorsitzenden, die Geschäftsführer, die Vorstandsvorsitzenden, die Sprecher von Verbänden, Institutionen, Parteien usw. Und auch die Maiers, Müllers, Schmidts, Schulzes oder wie sie alle heißen.
Auf diese Weise erfahren unsere Leser ungekürzt, autorisiert und aus erster Hand, was es an Berichtenswertem in unserer Stadt gibt. Und noch etwas ist bei „Wir. Das Kreisstadtmagazin” ein wenig anders. Wir kommen kostenlos in einer Auflage von 12.000 Exemplaren in die Haushalte der Kreisstadt. Damit erreichen auch unsere Anzeigenkunden das, was sie berechtigterweise erwarten dürfen – eine flächendeckende Beachtung ihrer Angebote und Dienstleistungen in einem Magazin, das sich für die Belange unserer Stadt stark macht.
Die Welt ist so, wie man sie sieht. Dieser selbstverständlich anmutende Satz stammt aus der Feder von Marion Gräfin Dönhoff, der legendären, einstigen Chefredakteurin der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“. Er sagt viel aus über das journalistische Selbstverständnis, nicht nur dieser Publizistin. Und er ist im wesentlichen Arbeitsgrundlage der allermeisten Kollegen reihum, sei es bei Zeitungen, Rundfunk oder Fernsehen. Sie alle berichten über Ereignisse so, wie sie diese wahrnehmen. Ihre Erfahrungen, Ansichten, Einsichten, auch Vorlieben oder Abneigungen spielen dabei – bewusst oder unbewusst – eine nicht unmaßgebliche Rolle.
Wer je eine Pressekonferenz (oder Veranstaltung) besucht hat, zu der ein Dutzend oder mehr Kollegen geladen waren, und am darauf folgenden Tag liest, wie jede/r Einzelne von ihnen darüber (sehr unterschiedlich) berichtet, weiß, wovon ich rede. Denn natürlich nimmt ein junger Redakteur etwas anders wahr, als ein älterer Kollege, eine Frau setzt andere Akzente als ein Mann, ein freier Mitarbeiter anders als ein Ressortleiter oder gar Chefredakteur. So, wie die Kollegen einen Zustand beschreiben, eine Institution oder gar einen ganzen Ort darstellen, so prägt er sich im Bewusstsein Außenstehender ein. Dass diese Darstellung sich oftmals nicht mit der „Realität“ decken muss – davon künden in der Tagespresse die immer umfänglicher werdenden so genannten Leserbriefseiten. Sie machen genau diesen Zustand bewusst: eine Zeitung und ihre Redakteure sehen „die Welt“ durch ihre eigene Brille – und eben nicht so, wie sie ist.
Wir vom Kreisstadtmagazin sind uns von Anfang an genau dieser Problematik bewusst und verfahren deshalb ein wenig anders: bei uns kommt es nicht auf die Sicht und Meinung des Redakteurs an (sieht man von dieser Seite und der „Worüber die Leute reden“ einmal ab). Bei uns zeichnen das Bild unserer Kreisstadt all jene Mitbürger (an maßgeblicher Stelle und aus unterschiedlichster Perspektive), die am Image von Groß-Gerau mitarbeiten, Tag für Tag.
Groß-Gerau ist die Kreisstadt, und für ihre Bürger machen wir unser Kreisstadtmagazin. Jeden Monat gelangt es mit einer Auflage von 12.000 Exemplaren flächendeckend in die Haushalte der Kreisstadt. Wir berichten jenseits der Tageszeitungsaktualität über das, was unsere Leser interessieren könnte. In Form von Serien, Kolumnen, Hintergrundgesprächen, Porträts, Interviews. Wir geben dabei all jenen ein Forum, die etwas zu sagen haben und deren Meinung Gesprächsstoff liefern soll.
Mit vielem, was bei uns auf 32 Seiten zu finden ist, schaffen wir ein wenig mehr Transparenz, gewähren Einblicke in Entscheidungsprozesse, die den Alltag unserer Leser oftmals unmittelbar berühren. Zahlreiche Reaktionen allmonatlich sind ein Beleg dafür, dass wir mit unserem Kreisstadtmagazin „ankommen“, dass Leser wie Anzeigenkunden uns für eine nicht unwichtige Informationsquelle halten. Das freut uns. Auch die immer wieder gestellten Anfragen, ob und warum es unser Magazin nicht auch jenseits der Kreisstadtgrenzen gäbe.
Verlag und Redaktion denken über solcherlei Wünsche hin und wieder nach. Entschieden ist jedoch bereits anderes: Das Kreisstadtmagazin erweitert seine Berichterstattung über die Stadtgrenzen hinaus. Einige Beispiele aus jüngster Vergangenheit sind die Kolumne des Kreistagsvorsitzenden Jürgen May oder auch die Serie „Jugendorganisationen“, in der wir kreisweit operierenden Institutionen eine Plattform anbieten. Mehr noch: zunächst mit den Nachbargemeinden Nauheim und Büttelborn ist vereinbart, dass deren Bürgermeister mehrmals im Jahr Gelegenheit bekommen, Interessantes aus ihrer Gemeinde im Kreisstadtmagazin den Groß-Gerauern nahe zu bringen. In diesem Heft startet Nauheims Gemeindeoberhaupt Ingo Waltz mit seiner Kolumne „Aus Nachbar-Rathäusern“, im November ist dann Bürgermeister Horst Gölzenleuchter aus Büttelborn an der Reihe.
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ist nicht vergleichbar mit dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, und das hängt nicht nur mit unserer monatlichen Erscheinungsweise zusammen. Doch trotz allem gibt es eine, vielleicht entscheidende Gemeinsamkeit: Wir bemühen uns um eine intensive Leser-Blatt-Bindung. Soll heißen: Wir wollen unseren Lesern Heft für Heft das Gefühl geben, sich in unserem Magazin zurechtzufinden.
Beim „Spiegel“ fallen unter den zahlreichen redaktionellen „Korsettstangen“ zumindest drei auf: Ganz vorne die „Hausmitteilungen“, ganz hinten der „Hohl-Spiegel“, und mittendrin die „Bestsellerlisten“. Diese findet der Leser in jeder Ausgabe am gewohnten Ort.
Beim Kreisstadtmagazin ist es ähnlich. Wir beginnen mit der Rubrik „Aus der Redaktion“, in der Sie gerade lesen, und beschließen die Ausgabe jeweils mit Werner Hofmanns Mundart-Ecke „Mir gerer“, deren 49. Folge wir in dieser Ausgabe veröffentlichen. Und damit sind wir bereits bei unserer nächsten, wichtigen redaktionellen „Korsettstange“, den Serien, die unsere Leser in dieser Form nur im Kreisstadtmagazin vorfinden – und auch künftighin erwarten dürfen. Wir bedenken damit jeweils ganz bestimmte Gruppierungen innerhalb unserer Leserschaft.
Ein paar Beispiele: Peter Schneiders „Geschichtswerkstatt“ gibt es seit 25 Ausgaben, Wolfgang Wilhelm berichtet bereits seit mehr als 30 Folgen aus seinem Kreiskrankenhaus, Jürgen Volkmann informiert aus seinem „Stadtmuseum“ (9 Folgen), „Aus der Seniorenarbeit“ (14 Folgen) erfahren unsere Leser ebenso regelmäßig wie aus den Kirchen (24 Folgen) oder der Arbeit der Jugendorganisationen (4 Folgen). Mehr noch: in der Rubrik „Nachgefragt bei...“ sind mittlerweile schon 40 Entscheidungsträger aus der Kreisstadt zu Wort gekommen. Dazu bieten Serien wie „Direkt aus dem Stadthaus“, „Aus unseren Vereinen“ (34 Folgen), „Lernen in der Kreisstadt“ (4 Folgen) oder „Kunst & Kreativität“ (15 Folgen) regelmäßig Lesestoff.
Bei all dem geht es uns darum, dass Sie sich als Leser unseres Kreisstadtmagazins rundum informiert fühlen über all das, was - jenseits der Tageszeitungsaktualität – hier bei uns in Groß-Gerau wichtig ist. Wir wünschen Ihnen in diesem Sinne eine angenehme und informationsreiche Lektüre.
Magazin-Macher sollten in aller Regel nach vorne blicken, Leser frühzeitig auf Trends, Veränderungen aufmerksam machen, Perspektiven aufzeigen, Kreativen und vielleicht sogar Utopisten ein Forum anbieten. Auf jeden Fall über die Tagesaktualität hinaus zukunftsfähig, offen, sein für all das, was sich in unserer und mit dieser Gesellschaft entwickelt.
So handhaben auch wir vom Kreisstadtmagazin dies. Doch es gibt hin und wieder Anlass, auch einmal zurückzuschauen, sich zu erinnern, wie etwas anfing, ob der Weg richtig war, und welche Hürden es – erfolgreich – zu überwinden galt. Die Rede ist von diesem Magazin, das sich zur Aufgabe gemacht hat, das pulsierende Leben in der Kreisstadt widerzuspiegeln.
Im kommenden Monat trägt dieses Magazin auf seiner Titelseite die Nr. 120, und wir können zurückschauen auf zehn Jahre journalistisches Wirken für Groß-Gerau. Angefangen hat jedoch alles ein wenig anders: mit dem „gg extra“ genannten Infoblatt für Pressemitteilungen und Anzeigenkunden. Eine Publikation, deren Engagement für die Kreisstadt jedoch von Anfang an unübersehbar war.
Im August 2001 (Ausgabe Nr. 68) kam dann mit der Kooperationsvereinbarung zwischen Michael Schleidt (dem Herausgeber von „gg extra“) und W. Christian Schmitt (dem Herausgeber von „Wir. Das Regionalmagazin“, Darmstadt), gemeinsam „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ herauszugeben, die entscheidende Weichenstellung hin zum monatlichen Groß-Gerauer Spiegel. Ein Magazin mit zunächst ungewöhnlich anmutender Philosophie: Nicht einmal mehr sollte über all das, was hier bei uns wesentlich ist, durch die Brille eines Redakteurs berichtet werden, sondern all jene, die diese Stadt mitgestalten, sollten selbst zu Wort kommen. Ein Sprachrohr für Groß-Gerau war geboren. Und jeden Monat können sich die Leser in 12.000 Haushalten der Kreisstadt aufs Neue davon überzeugen, wie lebendig und kreativ die Stadt ist, in der sie leben.
Groß-Gerau ist schöner, attraktiver, vorzeigbar geworden. Nach vielen Diskussionen, Behinderungen, Verstimmungen, Umbruchszenarien präsentiert sich die City unserer Kreisstadt nun als das, was sie sein sollte – als Ort, in dem es sich zu leben lohnt, in dem man (fast) all das findet, was der Mensch zum Leben braucht.
Stimmt diese Einschätzung oder fehlt doch noch etwas ganz Entscheidendes? Ein Stadtmarketing-Konzept, das all die Vorzüge dieser Stadt bündelt und die vielfältigen kulturellen wie gewerblichen Angebote aufzeigt. Ein Rundum-Image-Paket für unsere Kreisstadt, das Einheimischen wie Besuchern deutlich werden lässt: es gibt eine realisierbare Vision, eine, die Groß-Gerau zu dem (wieder) werden lässt, worauf es Anspruch hat – Mittelpunkt des Kreises zu sein. Ein Ort, von dem Impulse ausgehen (können), eine Stadt, die in jeder Hinsicht einladend wirkt, in der pulsierendes Leben spürbar, sichtbar, greifbar ist.
An der Entwicklung eines solchen Stadtmarketing-Konzepts sollten parteiübergreifend all jene mitarbeiten können, die bislang schon gestaltend hier bei uns tätig sind. Die Kreativen aus den Bereichen Kultur, Politik, Gewerbe und Vereinsleben, für die der Blick nach vorne und über Kirchturmspitzen hinaus etwas Selbstverständliches ist. Daneben wäre es sicher nicht falsch, auch jene frühzeitig mit einzubinden, die für die veröffentlichte Meinung in einer Stadt verantwortlich zeichnen. Ein solches Konzept, mit dem das Image dieser Stadt über Jahre hin festgelegt werden kann, sollte die Vielfalt dieser Stadt widerspiegeln.
Sicher wird eine solche Kreativrunde in Sachen „Liebens- und lebenswertes Groß-Gerau“ kaum noch vor der Kommunalwahl im März nächsten Jahres zustanden kommen. Aber danach ist es für die Kreisstadt langsam an der Zeit, weithin sichtbar Flagge zu zeigen.
In diesem Sinne wünschen wir unseren Lesern, Mitarbeitern und Anzeigenkunden eine informationsreiche Lektüre, friedliche Weihnachtstage und einen erfolgreichen Start ins Jahr 2006.
Zeitungen sollten tagesaktuell sein, Bürger über all das informieren, was gestern passiert ist und für den Moment wichtig erscheint. Und dies möglichst objektiv, was jedoch – wie wir wissen – oftmals und entscheidend vom jeweiligen Standort der Redaktion oder des Verlags abhängig ist. Bei Magazinen, die monatlich erscheinen und wie im Falle des Kreisstadtmagazins unentgeltlich in die Haushalte von Groß-Gerau nebst Stadtteilen gelangen, ist der journalistische Ansatz aus vielerlei Gründen ein wenig anders. Wir wollen unseren Lesern Ausgabe für Ausgabe etwas anbieten, was sie andernorts nicht finden: Originalbeiträge aus der Feder jener, über deren Ansichten, Standpunkte, Entscheidungen zu diskutieren lohnt.
Leitlinie für unsere journalistische Arbeit ist der mündige Bürger, der eine eigene Meinung zu bilden in der Lage ist. Und: wir wollen mit „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ein Forum sein für all jene, die mit einem Beitrag möglichst alle Groß-Gerauer Haushalte erreichen wollen.
So bieten wir auch in dieser Ausgabe Ihnen, unseren Lesern, ein reichhaltiges Info-Angebot. Es reicht von Antworten des Bürgermeister-Kandidaten Reinhard Schindler (Kombi) über die Berliner Notizen unseres Bundestagsabgeordneten Gerold Reichenbach (SPD) bis hin zu einem Interview mit dem Regierungspräsidenten Gerold Dieke (FDP). Dazu kommen Originalbeiträge der Fraktionsvorsitzenden Joachim Hartmann (CDU) und Jürgen Martin (SPD), von Museumsleiter Jürgen Volkmann, Krankenhausdirektor Wolfgang Wilhelm und Dekan Tankred Bühler. Nicht zu vergessen die neuen Folgen unserer Serien „Aus der Geschichtswerkstatt“, „Aus dem Krankenhaus“ sowie „Jugendorganisationen“ (diesmal mit Ralph Roman Moser, dem Kreisvorsitzenden der Jungen Liberalen). Und natürlich fehlt auch nicht Werner Hofmanns „Mir gerer“-Ecke, Folge Nr. 52.
Wir bieten auch im Januar 2006 unseren Lesern wieder ein Heft voller diskussionsanregender Beiträge – und wünschen eine angenehme Lektüre.
Von Wahlmüdigkeit, gar Politikverdrossenheit ist mancherorts immer wieder zu hören und zu lesen. Jedoch nicht hier bei uns. Auch davon, dass Tageszeitungen, Medien-Konzerne, die ein Meinungsmonopol anstreben oder bereits darstellen, in ihrer Berichterstattung „gewichten“ und bestimmten politischen Gruppierungen in ihrer Berichterstattung bisweilen unverhältnismäßig viel Gehör verschaffen. Nicht so im Kreisstadtmagazin. Wir sind politisch unabhängig und bieten im redaktionellen Teil generell all jenen ein Forum, die sich für Groß-Gerau engagieren.
Mit Blick auf die Kommunalwahl am 26. März heißt dies: Wir wollen Sie, unsere Leser, über all das informieren, was ihnen von den für die Wahl zum Stadtparlament antretenden fünf Parteien versprochen, in Aussicht gestellt wird. Nicht mehr und auch nicht weniger. Ob SPD, CDU, Kombi, Grüne oder Linke – wer Groß-Gerau etwas zu sagen hat, was für die Kreisstädter von Bedeutung sein könnte, dem geben wir die Möglichkeit, die Bürger zu informieren.
Im neuen Kreisstadtmagazin finden Sie die Antworten all jener Wahlkampfleiter, die auf unsere Anfrage geantwortet haben. Im März-Heft stellen wir zudem die Spitzenkandidaten der einzelnen Parteien vor, die ins Stadtparlament einziehen wollen und (in welcher Konstellation und Koalition auch immer) die Geschicke maßgeblich beeinflussen werden. Die Kommunalwahl bietet zudem die Chance einer ersten Weichenstellung im Blick auf die demnächst anstehende Bürgermeisterwahl in Groß-Gerau. Auch hierzu informieren wir unsere Leser, indem wir nach und nach allen Kandidaten die Möglichkeit geben, sich vorzustellen. Nach Hans Espenschied (SPD) und Reinhard Schindler (Kombi) finden Sie in dieser Ausgabe ein Interview mit Stefan Sauer (CDU). Und sobald die Grünen ihren Kandidaten offiziell präsentiert haben, werden unsere Leser auch dessen Ansichten hier bei uns vorfinden.
März 2006
Nach elf Jahren Engagement für seine Heimatgemeinde hat der „Lokalanzeiger. Kostenlose Zeitung für Büttelborn, Worfelden und Klein-Gerau“ mit der März-Ausgabe sein Erscheinen eingestellt. Das von Fritz Spengler herausgegebene Monatsmagazin (Auflage: 6.050 Exemplare) hinterlässt jedoch kein publizistisches Vakuum. Denn ab April (15.4.) wird „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ (Auflage: bislang 13.000 Exemplare und verteilt in Groß-Gerau, Berkach, Dornheim, Wallerstädten und Teilen von Nauheim) sowohl im redaktionellen als auch im Anzeigenbereich ebenfalls in Büttelborn mit all seinen Ortsteilen präsent sein. Dies erstmals im Blick auf die Büttelborner Gewerbeschau.
Wir tragen damit einer Entwicklung Rechnung, die sich auf kommunalpolitischer Ebene seit geraumer Zeit abzuzeichnen beginnt. Denn nur ein Denken und Handeln über Orts- und Gemeindegrenzen hinweg erscheint mittelfristig zukunftsfähig. An unserem bewährten redaktionellen Konzept, all jenen, die etwas zu sagen und zur Entwicklung ihrer Gemeinde beizutragen haben, ein Forum zu bieten, wird sich dadurch nichts ändern. Einzig, dass der Kreis jener, die sich bei uns zu Wort melden, größer werden wird, dass noch mehr Ideen und Erfahrungen den Kreisstadtmagazin-Lesern zur Lektüre angeboten werden. Mehr vom Nachbarn erfahren, die eine oder andere Besonderheit/Eigenart besser verstehen und vielleicht damit gar den Weg zu gemeindeübergreifenden Projekten etwas erleichtern – das alles könnte Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen sein.
Den Lesern aus der Kreisstadt bringen wir schon jetzt in der Rubrik „Aus den Nachbar-Rathäusern“ Büttelborn nahe (im Februarheft beispielsweise hat Bürgermeister Horst Gölzenleuchter über die Kulturarbeit in seiner Gemeinde berichtet). Künftig werden Büttelborner mehr über die Kreisstadt und Groß-Gerauer noch mehr über ihren Nachbarn im Kreisstadtmagazin erfahren. Freuen wir uns gemeinsam darauf.
April 2006
Die Kreissparkasse hat mit Beginn dieses Monats ihren Service erweitert. So haben wir es im Rahmen einer Pressekonferenz erfahren, und so kann es mittlerweile jedermann erleben. Kundennah, kompetent, persönlich, verlässlich, partnerschaftlich, ansprechbar – so lauten die Attribute, und so stellt sich dieses Geldinstitut auf wandelnde gesellschaftliche Rahmenbedingungen ein. Denn Kunden sollen verstärkt im Mittelpunkt des Interesses stehen, ernst genommen werden, wieder König sein.
„Wir. Das Kreisstadtmagazin“ kann sich natürlich nicht mit einer solchen Institution vergleichen. Aber auch wir befinden uns in einem Prozess der Veränderung, der Erweiterung, des Überdenkens unserer Aufgaben. Vom reinen Nachrichten-Transporteur zum Dienstleister in Sachen Information. Die Sparkasse definiert ihren Auftrag zunehmend als Service-Anbieter und damit durchaus auch als Vorbild für den lokalen wie regionalen Einzelhandel.
Mit unserem Monatsmagazin, das in diesem Monat erstmals auch in der Gesamtgemeinde Büttelborn (also mit Klein-Gerau und Worfelden) in die Haushalte gelangt, stehen wir vor einem ähnlichen Schritt. Wir wollen den „Nutzen“ unserer Publikation weiter ausbauen. Dazu gehört – vor allem bei unseren neuen Lesern jenseits der Kreisstadtgrenzen -, dass wir ein Blatt anbieten, mit dem sich unsere Leser und Anzeigenkunden identifizieren können. Wir wollen mit unserer Berichterstattung dazu beitragen, dass Zusammenhänge, Hintergründe besser durchschaubar, nachvollziehbar werden. Dies ist am wirkungsvollsten, wenn man Betroffene, Entscheidungsträger, Meinungsbildner, Gestalter selbst zu Wort kommen lässt. Dies ist und bleibt Grundprinzip unserer Magazin-Philosophie. Aber wir werden noch mehr auf unsere Leser, unsere Mitbürger zu- und eingehen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen auch diesmal eine angenehme Lektüre.
Mai 2006
Transparenz, sagt der Duden, bedeutet Durchsichtigkeit. Genau dies ist das Hauptanliegen der Monatszeitschrift „Wir. Das Kreisstadtmagazin“. In einer Zeit, in der Entwicklungen, Veränderungen um uns herum vielen zusehends komplizierter und oft kaum noch nachvollziehbar erscheinen. Wir wollen mit unserer Berichterstattung in Wort und Bild dazu beitragen, dass Zusammenhänge, Hintergründe besser durchschaubar werden. So, dass z.B. Leser aus Büttelborn auch das verstärkt wahrnehmen, was die Menschen in der Kreisstadt bewegt, erfreut, deren Alltag bestimmt. Und umgekehrt. Zu unseren Aufgaben zählt dabei, den Lesern Hilfestellungen zu geben, damit er sich bei dem Überangebot von wichtigen und leider oftmals auch völlig unwichtigen Informationen ein wenig besser zurechtfindet.
Deshalb bringen wir in unserer Zeitschrift Beiträge sowie Exklusiv-Interviews mit Entscheidungsträgern aus Kommunalpolitik, Kultur, Gewerbe, Wirtschaft und Vereinsleben. Mit Leuten, die etwas zu sagen haben. Deshalb versuchen wir mit diversen Serien den Blick auf Ereignisse, Personen, Institutionen zu richten, die über die jeweiligen Ortsgrenzen hinaus Beachtung finden (sollen). Deshalb finden unsere Leser in jeder Ausgabe den Ortsgrenzen überspringenden Veranstaltungskalender. Und schließlich machen wir mit so genannten Schwerpunktteilen Großveranstaltungen zu Ereignissen der gesamten Region. In diesem Heft ist es die Groß-Gerauer Gewerbeschau, an der sich wieder über 60 Firmen beteiligen. Zuvor waren es Veranstaltungen wie etwa die Büttelborner Gewerbeausstellung oder der Groß-Gerauer Autosalon, denen wir breiten Raum reserviert hatten und die Signalcharakter für unser Gerauer Land haben.
Wir wünschen Ihnen auch diesmal eine anregende Lektüre jenseits der Tageszeitungsaktualität.
Juni 2006
Fußball, Fußball allerorten. In diesen Wochen scheint es für Journalisten nur ein Thema zu geben, zumindest für die Kollegen von der Abteilung Sport – die Fußball-Weltmeisterschaft. Dabei ist die Nachrichtenlage weltweit unverändert: ob im Irak, in Afghanistan oder dem Iran, ob im Kongo, in Indonesien, in Zentralafrika oder Lateinamerika, allüberall tagtäglich, stündlich, rund um die Uhr neueste Nachrichten, Informationen, Fakten, Meinungen und oftmals auch Hiobsbotschaften. Von all den innenpolitischen Problemen, die hier bei uns auf eine Lösung warten (Arbeitslosigkeit, Gesundheitsreform, Staatsverschuldung, Integration, Schulbildung usw. usw.) noch gar nicht geredet. Sie alle bekommen wir serviert via Radio, Fernsehen, so genannte Printmedien und in zunehmendem Maße auch übers Internet.
So weit, so gut. Doch wie steht es um die Berichterstattung im Regionalbereich, hier im Gerauer Land? „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ erfüllt – neben der Tagespresse – eine besondere Aufgabe, indem es ungefilterte Informationen liefert, aus denen sich mündige Leser selbst eine Meinung bilden können. In dieser Ausgabe bieten wir neben 13 Originalbeiträgen auch wieder (aus der Kreisstadt) autorisierte Gespräche mit Bürgermeister Karl Helmut Kinkel sowie mit dem neuen Stadtverordneten-Vorsteher Karl Götz; aus Büttelborn meldet sich Bürgermeister Horst Gölzenleuchter und aus Worfelden Christian Döring zu Wort, der als Moderator via Südwest-Fernsehen auch in die Wohnstuben des Gerauer Landes gelangt.
Doch auch bei uns geht es nicht ganz ohne Fußball(-Fieber). Auf welcher Seite, wollen wir nicht verraten. Schauen Sie selbst.
Glauben Sie nicht alles, was die Medien verbreiten! Das war unterm Strich die Botschaft, die die TV-Journalistin Brigitte Bastgen in einem mit viel Beifall bedachten Vortrag vor der jüngsten Vertreterversammlung der Groß-Gerauer Volksbank in der Jahnturnhalle verkündete. Und sie muss es wissen, schließlich moderiert sie beim ZDF seit 1990 die Nachrichtensendung „heute“, verkündet Nachrichten aus aller Welt, die ihre Kollegen vor Ort erfahren oder miterlebt haben und in die Zentrale melden. Uns Mediennutzern werden auf diese Weise Ereignisse, Entwicklungen oft auch Katastrophen aus aller Welt ins Haus geliefert. Wir haben dabei das Gefühl, so und nicht anders habe sich etwas ereignet.
Doch was ist via Wort, Bild und Ton vermittelte „Wirklichkeit“? Und wie groß ist dabei der Faktor „journalistische Wahrnehmung“? Journalisten berichten von Ereignissen nach bestem Wissen und Gewissen. Nur ein Beispiel: unlängst wurde Richtfest auf Darmstadts größter Baustelle, dem künftigen Wissenschafts- und Kongresszentrum, gefeiert. In der Frankfurter Allgemeinen stand zu lesen, dass „mehr als 1.000 Menschen“ zu diesem Ereignis gekommen seien, in der Lokalpresse hingegen hieß es, dass sich „knapp 2.000 Besucher“ eingefunden hätten. Die Kollegen beider Blätter versuchten, den Lesern Wirklichkeit zu vermitteln und konnten ihnen doch nur ihre eigene Wahrnehmung anbieten.
Warum ich Ihnen das alles erzähle? In unserem Magazin kommt es nicht auf die „Wahrnehmung“ eines Redakteurs an, sondern auf die Originalaussagen unserer Autoren. Sie stehen mit ihrem guten Namen für das ein, was sie geschrieben haben. Auch diesmal wünschen wir Ihnen eine angenehme Lektüre.
Es soll Journalisten geben, die wissen alles. Und oft auch noch besser. Normalerweise wissen Journalisten jedoch fast nichts. Zumindest am Anfang ihrer Recherchierarbeit. Deshalb stellen sie auch eine Unmenge von Fragen. Aber erst die richtige Fragestellung und die darauf folgenden Antworten entscheiden, ob der Journalist und dann natürlich Sie, unsere Leser, schlauer geworden sind.
Denn darum geht es letztendlich: Eine Zeitung, eine Zeitschrift, eine Publikation soll informieren (vielleicht gar auf unterhaltsame Weise), aber nicht etwa belehren. Der Journalist will zeigen, was passiert (ist), vor welchem Hintergrund bestimmte Entwicklungen, Entscheidungen zu sehen und zu verstehen sind. Er will Transparenz schaffen. Unseren Alltag etwas verständlicher machen. Deshalb versucht er gelegentlich auch so zu fragen, als wäre er selbst der Leser.
Freilich: Leser ist nicht gleich Leser. Erwartungen, Erfahrungen, Enttäuschungen, Selbsteinschätzungen – dies und anderes mehr unterscheidet den einen Leser von dem anderen. Deshalb gibt es wohl auch keinen Zeitschriftenmacher, der auf die 100prozentige Zustimmung seiner Leser hoffen darf. Das ist jedoch alles andere als schlecht. Denn Kritik bewirkt zumindest zweierlei. Über ein Blatt, dessen Konzept oder Beiträge findet eine Diskussion statt. In kleinerem oder größerem Kreis. Und zum anderen denkt die Redaktion, zumindest die von „Wir. Das Kreisstadtmagazin“, in solchen Fällen darüber nach, ob vorgebrachte Kritik berechtigt ist und weitere Verbesserungen in Sachen Berichterstattung oder Layout erforderlich sind.
Sie sehen also, wir sind lernfähig. Denn „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ist unterm Strich betrachtet ja Ihr Magazin, das Sie Heft für Heft mitgestalten können.
Sie kennen das sicher von Magazinen wie „stern“, „gala“ oder „Brigitte“. Drüber steht „Editorial“, und meist beginnt der Text mit „Liebe Leserin, lieber Leser..“. Bei uns heißt das „Editorial“ schlicht und einfach „Aus der Redaktion“, auch wenn der Editor, sprich Herausgeber, sich an dieser Stelle mit seiner Meinung zu Wort meldet.
Doch wie kommt der Autor dieser Zeilen eigentlich Monat für Monat zu (s)einem Thema? Ganz einfach: Er schreibt über das, was hier bei uns passiert, was Leser wissen wollen oder wissen sollten. Also über unseren Alltag.
Beim jüngsten Jahrgangstreffen - immer eine gute Gelegenheit zu hören, was den Groß-Gerauern (zumindest denen meines Jahrgangs) auf den Nägeln brennt – kam die Rede auch auf unser Monatsmagazin. Wie es gelesen und genutzt wird, wie die einzelnen Beiträge bewertet werden, was es an Informationen wie Lesenswertem bietet, welchen Stellenwert es mittlerweile im Spektrum der meinungsbildenden Medien einnimmt usw. Auch um unsere Interviews ging es, von denen wir – neben der Titelgeschichte – inzwischen in der Rubrik „Nachgefragt bei...“ mehr als 60 veröffentlicht haben.
„Ich lese die regelmäßig und das ist auch alles interessant“, gab mir meine Tischnachbarin mit auf den Weg, „aber manchmal, denke ich, musst du noch etwas bissiger fragen“.
Dieses „bissiger fragen“ beschäftigt mich seither. Die Steigerung von bissig ist wohl beißen und führt letztlich zu Verletzungen. Aber genau dies gehört nicht unbedingt zu unserer Magazin-Philosophie. Wir wollen unseren Gesprächspartnern vor allem die Möglichkeit bieten, sich unbedrängt zu einem Thema nachhaltig zu äußern. Ich hoffe, Sie sehen uns diese kleine „Marotte“ nach.
Seit mehr als fünf Jahren gibt es nun dieses Magazin in der Nachfolge von „groß-gerau extra“. Angetreten sind wir damals im August 2001 mit einer verbreiteten Auflage von 11.500 Exemplaren. Zunächst, um allen Bürgern der Kreisstadt eine Alternative zum vermeintlichen Informations- und Meinungsmonopol der Lokalzeitung anzubieten. Von Anfang an haben wir dabei auf die Vielfalt an Ideen, Initiativen und Ereignissen hier bei uns gesetzt und all jene direkt zu Wort kommen lassen, die in Vereinen, Verwaltungen, Ämtern, Firmen und Institutionen zu Entscheiden treffen. Wir haben damit unseren Lesern jeweils Daten, Fakten, Meinungen, Standpunkte, Erfahrungen aus erster Hand geliefert, über die zu diskutieren lohnt.
In diesen gut fünf Jahren haben wir unser Magazin (im Zusammenspiel mit unseren Lesern und Anzeigenkunden) Stück für Stück weiterentwickelt. Inhaltlich, optisch und auch vertriebsmäßig. Seit April sind wir über die Grenzen der Kreisstadt hinaus gewachsen und mittlerweile mit einer verbreiteten Auflage von 20.000 Exemplaren auch in Büttelborn, Klein-Gerau, Worfelden sowie in Teilen von Nauheim und Trebur präsent.
Damit hat sich auch der redaktionelle Blickwinkel erweitert. Allein in den vergangenen sechs Monaten waren drei Titelseiten für Persönlichkeiten aus Büttelborn, Klein-Gerau und Worfelden reserviert; nutzten Vertreter aus Büttelborn (13mal) sowie Klein-Gerau (12mal) mit einem Beitrag unser Magazin als Forum für die flächendeckende Verbreitung ihrer Aktivitäten.
Diese vertriebsmäßige wie redaktionelle Erweiterung hat es uns zudem notwendig erscheinen lassen, auch unseren Titel zu überarbeiten: Aus „Wir. Das Kreisstadtmagazin“ ist – naheliegenderweise das „Wir-Magazin“ geworden. Damit auch alle jenseits der Kreisstadtgrenzen sich jetzt und künftig mit ihrem monatlichen Magazin identifizieren können. Ich wünsche Ihnen auch diesmal eine informationsreiche Lektüre.
Mit unserem Wir-Magazin, das monatlich in 20.000 Haushalte im Gerauer Land gelangt, stellen wir nicht nur Öffentlichkeit her, wir sind zudem ein Teil dieser Öffentlichkeit. Und damit durchaus auch Gegenstand öffentlich geäußerter Kritik. Damit können wir leben. Weniger, wenn wir diese „Kritik“ als Bedrohung, Ruf- und Geschäftsschädigung empfinden müssen; wenn sie „anonym“, das heißt, ohne Nennung von (korrektem) Namen und Anschrift erfolgt.
Seit mehr als zwei Jahren ist das Wir-Magazin Zielscheibe von Angriffen eines Herrn, der unter einer ganzen Reihe erfundener Namen und „Funktionen“ (u. a. als Redakteur der Frankfurter Rundschau, des Hessischen Rundfunks, als Vertreter von Gewerkschaften oder gar der Grünen) sich per Internet, per Fax, per Flugblatt, per Brief oder per Telefon auf unsere Kosten in Szene zu setzen versucht. Er bedrängt dabei nicht nur Verlag und Redaktion, sondern auch unsere Anzeigenkunden sowie Autoren unseres Magazins, von Kolumnisten bis hin zu Bürgermeistern und Bundestagsabgeordneten.
Da dieser offenbar zeitweilig verwirrte Herr zwischenzeitlich eindeutig identifiziert werden konnte, liegt der Vorgang nun bei der Staatsanwaltschaft. Wir sind sicher, dass dieser „Spuk“ alsbald ein Ende finden wird, und wir alle (Verlag, Redaktion, Autoren, Mitarbeiter und Anzeigenkunden) uns wieder auf das konzentrieren können, was wichtig ist: Ein Magazin vorzulegen, in dem sich Land und Leute wiederfinden und das – so eine Leserzuschrift – „in der Region ein anerkanntes, gutes und seriöses Image hat“.
Dezember 2006
Im Grunde grenzt schon die Überschrift zu diesem Beitrag an Majestätsbeleidigung. Zumindest dürften dies die lieben Kollegen so sehen. Weniger wohl unsere Leser. Und da wir unser Wir-Magazin nicht für Journalisten-Kollegen, sondern für Leser machen, wollen wir erklären, warum wir zu einer solchen Fragestellung gelangen.
Geht es nicht vielen gelegentlich so, dass wir über das, was in der Tagespresse zu lesen ist oder per Rundfunk oder Fernsehen uns als Nachricht präsentiert wird, den Kopf schütteln? Mehr noch: zu der Meinung gelangen, dass die aus unserer Sicht entscheidenden Fragen „wieder einmal“ nicht gestellt worden sind. Uns in der Redaktion geht es ähnlich, z. B., wenn es wieder einmal notwendigerweise um das Thema „ausländische Mitbürger“ geht. Warum wird über sie von allen möglichen Expertenseiten immer nur geschrieben (und in Talkshows geredet)? Warum kommen sie nicht selbst (öfter) zu Wort. Etwa bei Fragen: Was halten Sie von den angebotenen Deutschkursen? Und warum werden diese so wenig genutzt? Was denkt man in Kreisen unserer ausländischen Mitbürgern, wenn z. B. über den aktuellen Lehrstellenmangel, aber auch über fehlende, geeignete Bewerber berichtet wird? Was wissen Türken, Iraner, Syrer, Marokkaner usw. von Land und Leuten hier bei uns? Und was finden sie in ihrem Gast-/Heimatland überhaupt interessant? Welche Erwartungen haben die Einzelnen im Blick auf diese Gesellschaft? Welchen Beitrag können, wollen, dürfen sie zur Weiterentwicklung leisten? Viele Fragen, kaum Antworten. Das Wir-Magazin wird unter verstärkter thematischer Einbeziehung von Sichtweisen ausländischer Mitbürger dies zukünftig ein wenig zu ändern versuchen. In unser aller Sinne.